„Bücken ist der neue Handstand“
Eine Familie auf der Suche nach dem perfekten Wochenende. Von Maren Seitzinger
Der Traum vom entspannten Wochenende ist heute Morgen um halb sieben geplatzt. Mats, unser Jüngster, schlägt Alarm. Das ist nicht zu überhören. Aber ich bewege mich nicht, atme möglichst ruhig weiter und hoffe, dass Christian meine Bitte versteht. Tut er. Krampfhaft versuche ich wieder einzuschlafen, aber Christian hat vergessen, die Türen zu schließen, und ich höre alles. Sauer gebe ich der Schlafzimmertür einen festen Tritt, damit er auch diese Botschaft versteht. Dabei wird natürlich Leopold, unser 5-Jähriger, wach, der nachts bei uns Zuflucht vor Löwen und Monstern sucht. Die samstägliche Diskussion, wann er zu seinem Freund Moritz darf, beginnt also heute um viertel vor sieben. Aaaah! Es wird noch drei Stunden dauern, bis Moritz mit seinem Papa zum Brötchenholen an unserer Wohnung vorbeikommen wird.
Um acht sitzen wir am Frühstückstisch. Ich versuche krampfhaft, in meinem Gehirn meine virtuelle To-do- Liste fürs Wochenende abzurufen, während Leopold mit meinem Mann das „Moritz-Problem“ durchdebattiert und ich Mats daran hindere, tiefgreifende haptische Erfahrungen mit seinem Müsli zu sammeln. Dabei habe ich für mich auch noch nicht geklärt, ob nun mein schlechtes Gewissen oder meine Wut auf den misslungenen Ausschlafversuch größer ist.
Wieder nicht entspannt gefrühstückt …
Christian unterbricht gut gelaunt meine Gedanken mit seinen Plänen für den Tag: „Ich muss heute zur Post, und ein Anzug muss in die Reinigung. Hast du an das Geschenk für meine Nichte gedacht? Für Montag brauche ich noch einen Kuchen für die Kollegen, kann ich aber auch morgen früh vor dem Gottesdienst machen. Der Grünschnitt aus dem Schrebergarten muss bis vier weggebracht werden, weil die Deponie schließt. Dann würde ich gerne das Auto waschen gehen und kurz im Baumarkt vorbeifahren. Was hältst du davon, wenn ich heute mit Leo in die Fußballkneipe gehe und wir danach ein paar Leute zum Grillen einladen?“
Ein super Artikel, spricht mir voll aus der Seel! 🙂
Ehrlich gesagt fand ich den Artikel enttäuschend. Er hätte in jedem Familienmagazin erscheinen können! Haben wir Christen denn keine besseren Antworten als „Bedürfnisse transparent machen“, „gut planen“, etc.? Die Antwort auf die Frage, wie unsere Wochenenden entspannt sein können, gibt uns Jesus doch ganz klar: Den anderen höher achten als sich selbst. Seinem Ehemann / Seiner Ehefrau und den Kindern dienen. Der Autorin des Artikels würde ich raten: Können die organisatorischen Dinge, die Sie am Samstag erledigen wollen sowie die Vorbereitungen für den KiGo nicht unter der Woche erledigt werden? Wenn nein, dann ist vielleicht die Woche zu voll. Da würde ich raten, dort zu kürzen, wo es nicht der Familie dient, ich könnte mir vorstellen, dass es die Arbeit als Pilates-Trainerin ist.
Gerade nicht die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen, ist das Geheimnis. In erster Linie in allem dem Nächsten, also dem Ehepartner, dienen, dann werden auch die WEs entspannter. Versprochen!