„Ich wünsche mir, dass mehr Frauen ihr Potenzial leben“

Jennifer Pepper ist Moderatorin, Mentorin und Mutter zweier Kleinkinder. Sie ist überzeugt: Berufung beginnt im Kleinen. Im Interview erlaubt sie einen Blick hinter die Kulissen ihres Online-Kongresses, der Mütter ermutigt, ihren Herzensthemen nachzugehen.

Seit wann lebst du bewusst in deiner Berufung?
Für mich ist das Thema Berufung nichts Statisches, sondern eher etwas Fließendes. Mittlerweile würde ich schon sagen, dass ich mehr darin angekommen bin. Gleichzeitig erlebe ich mich aber immer noch auf dem Weg. Es gab also nicht diesen einen Moment, in dem ich wusste: Jetzt bin ich drin. Viel eher erlebe ich: „Ok, ich fühl mich gerade wie ein Fisch im Wasser.“ Da kommt es mir zugute, dass ich unterschiedliche Rollen einnehmen durfte, als Musikerin, als Moderatorin und jetzt auch als Coach. Es gibt in meinem Leben immer Phasen, in denen ich merke: Hier bin ich gerade richtig – oder: Jetzt steht etwas Neues an.

Hast du manchmal Schwierigkeiten, einzuordnen, ob du gerade Gottes „Ruf“ folgst oder deinen eigenen Vorstellungen?
Du meinst, dass sich das gegenseitig ausspielt?

Eher dass es verschwimmt und manchmal erschwert, Gottes Wegweisungen im Alltag herauszuhören. Kennst du solche Situationen?
Ja, klar. Aber ich gehe davon aus, dass Gott uns Leidenschaften ins Herz gelegt hat. Und aus einer Verbindung dieser Leidenschaften, unserer Erfahrungen, Begabungen und Fähigkeiten, mit denen Gott uns ausgestattet hat, fließt für mich das Thema Berufung – ein Leben, durch das ich eine Segensspur hinterlassen werde. Die Bibel sagt: „Der Mensch plant seinen Weg, aber der Herr lenkt seine Schritte.“ Das bedeutet für mich, dass ich gestalten, planen und vor allem in die Umsetzung kommen darf. Und als Christ kann ich darauf vertrauen, dass Gott meine Schritte lenkt. Gott beruft uns nicht dazu, alles richtig zu machen. Er beruft uns zur Freiheit. Diese Freiheit impliziert, dass wir Risiken eingehen dürfen. Es ist okay, Fehler zu machen oder Niederlagen einzustecken. Wir haben den Auftrag, in dieser dunklen Welt zu leuchten. Anstatt mit einem ewigen Fragezeichen durch die Welt zu gehen, weil wir Angst haben, an unserer Berufung vorbeizuleben und an falscher Stelle zu leuchten, lautet mein Credo: Vertrau auf Gott und bleib in der Verbindung zu ihm. Er hat dich freigesetzt, um loszugehen, und dich mit allem ausgestattet, was du brauchst, um in dieser Welt aufzuleuchten.

Glaubst du, dass es für jeden die eine Berufung gibt?
Nein, das glaube ich nicht. Es gibt sicherlich Menschen, die eine einzigartige Berufung haben, und das sind oft auch die, die auf der Bühne stehen und von diesem sehr eindrücklichen Erlebnis erzählen, als Gott sie ihnen gezeigt hat. Ich finde das manchmal herausfordernd, weil diejenigen, die das nicht so erleben, das Gefühl bekommen, irgendetwas falsch zu machen. Für manche mag Berufung das eine ganz Spektakuläre sein, aber für die meisten von uns ist es, treu zu sein in dem, was wir gerade vor unserer Nase haben.

Du richtest dich in deiner Arbeit insbesondere an Frauen. Dir ist wichtig, dass sie nicht den Eindruck gewinnen, Muttersein sei das Einzige, in dem sie berufen sein können oder gar dürfen. Wie meinst du das genau?
Grundsätzlich habe ich überhaupt kein Problem damit, Vollzeitmutter zu sein und komplett darin aufzugehen. Ich spreche die Frauen an, und ich glaube, davon gibt es einige, die spüren, dass über das Muttersein hinaus noch etwas anderes auf sie wartet – eine Aufgabe, ein Thema, ein Herzensanliegen, dem sie Raum geben möchten. Ich trete da nicht nur offene Türen ein. Gerade im christlichen Bereich sagen immer noch viele, das sei doch das Rollenbild der Frau, dass sie als Hausfrau und Mutter mit ihren Kindern zu Hause ist. Das finde ich schade. Es gibt viele Bereiche, in denen ich über meine Mutterrolle hinaus wirken möchte und kann. Dinge, die mich begeistern und von denen ich glaube, dass sie mir wiederum helfen, eine bessere Mutter zu sein – weil ich als Person anders im Leben stehe und durch diesen Ausgleich meinen Kindern mit mehr Freude begegnen kann.

Du schreibst auf der Kongress-Website aber schon: „Noch bevor ich selbst Mutter geworden bin, habe ich beobachtet, dass viele Mütter ihren Kindern insgeheim vorhalten, dass sie nicht ihren eigentlichen Träumen nachgehen können.“
Als Mutter gewöhnt man sich schnell daran, fremdbestimmt von den Wünschen und Bedürfnissen der eigenen Kinder zu sein und zu funktionieren. Das lädt dazu ein, sich selbst aus dem Blick zu verlieren. Man merkt sicher selbst am besten, wann Raum und vor allem Kapazitäten da sind, um sich auch anderen Bereichen zu widmen. Die Beobachtung in meinen Coachings ist: Wenn man diesem Impuls nicht bewusst nachgeht, verlernen viele Frauen mit der Zeit, sich selbst und das, was in ihnen lebendig ist, wahrzunehmen. Ich möchte mit meiner Arbeit insbesondere christliche Frauen dafür gewinnen, den Teil des höchsten Gebotes – Liebe dich selbst! – ernst zu nehmen, um dem auf die Spur zu kommen, was sie ganz persönlich lebendig macht und mit welchen Besonderheiten sie ihrem Umfeld bestmöglich dienen können. Die Rolle der Mutter darf nicht als Ausrede vorgeschoben werden, sich selbst und seine Berufung über das Mamasein hinaus komplett aus dem Blick zu verlieren.

Ist es nicht auch eine Frage des Support Systems, ob man diese Chancen ausschöpfen kann?
Ich würde sagen, dass es zumindest in Deutschland eine Frage der inneren Einstellung und der Prioritätensetzung in der entsprechenden Familienkonstellation ist. Ich erlebe immer wieder: Wenn ich mir darüber klar werde, wo Gott mich neben dem Muttersein gebrauchen möchte, finden sich Zeiten, Mittel und Wege, um dem auch einen Raum zu geben. Wir können nicht alle im gleichen Tempo gleich viel erreichen, da jeder andere Grundvoraussetzungen mit sich bringt, aber wir können uns entscheiden, Schritt für Schritt auf Dinge zuzugehen.

Zum Beispiel durch den „Lass es leuchten“-Kongress. Was ist das Anliegen dahinter?
Ich möchte Frauen zum Aufblühen bringen. Klingt jetzt etwas kitschig, aber ich trage dieses starke Anliegen in mir, ihnen durch diese Arbeit den Mut zuzusprechen, zu träumen und ihr Leben bewusst zu gestalten. Ich glaube, dass wir Frauen unglaublich viel zu geben haben, aber oft eingeschüchtert, mutlos oder erschöpft sind. Die Kongresswoche gibt Müttern einen Motivationsschub. Da entsteht ein Sog, weg vom Vor-sich-hin-Vegetieren hin zum Selbst-gestalten-Dürfen, in dem starken Vertrauen darauf, dass Gott sie dazu beruft, in dieser Welt zu leuchten. Ich wünsche mir, dass mehr Frauen ihr Potenzial leben und am Ende ihres Lebens sagen können: Ich habe nicht nur so funktioniert, wie es das Umfeld von mir erwartet hat. Ich habe mutig gelebt, viele Fehler gemacht, bin Risiken eingegangen und habe in all dem erlebt, wie Gott meine Schritte lenkt und sich verherrlicht.

Wie funktioniert so ein Online-Event?
Der Kongress dauert eine Woche. Jeder Teilnehmerin wird per E-Mail ein Link zu den Interviews geschickt. Ich interviewe etwa 16 Sprecherinnen und Sprecher zum Thema „Lass es leuchten“. Der nächste Kongress beschäftigt sich insbesondere damit, wie wir uns von negativen inneren Blockaden lösen können. Denn um seine Berufung zu leben, sind oft die Gedanken entscheidend, gar nicht so sehr die äußeren Umstände. Und wenn wir anfangen, uns mit unseren inneren Blockaden zu beschäftigen und sie zu lösen, kommt das Umfeld hinterher. Über den Link in der E-Mail kann man das jeweilige Interview 24 Stunden kostenlos anschauen. Wenn man das nicht schafft, kann man sich eins der Kongresspakete holen. Das kostet zwischen 40 und 50 Euro. Dann hat man Zugriffauf alle Interviews plus verschiedene Online-Produkte wie einen digitalen Kurs zum Thema, damit es nicht bei dem einen Impuls bleibt, sondern in den Alltag hinein begleitet.

Das klingt nach einer aufwendigen Vorbereitung. Stemmst du das alles allein?
Mit jedem Kongress werden die Abläufe etwas leichter. Ich habe zudem zwei treue Freelancer. Einen, der mir technisch zur Seite steht und eine, die mich in Sachen Grafik, Konzeption und Social Media unterstützt.

Was war die größte Herausforderung beim letzten Kongress?
Beim letzten Kongress wohl die, die Interviews durchzuführen, wo meine Tochter erst ein paar Monate alt war und noch keinen richtigen Ess- oder Schlaf-Rhythmus hatte. Ich habe mir die Gespräche so gelegt, dass ich genügend Pausen hatte, um meine Tochter zwischendurch zu stillen und mich um sie zu kümmern. Trotzdem mussten einige Interviewpartnerinnen auch mal warten. Aber das Verständnis war sehr groß, dass trotz der Liebe für meine Arbeit für mich immer die Familie vorgeht.

Vielen Dank für das Gespräch.

Interview: Ann-Sophie Bartolomäus

Falls du neugierig geworden bist: Der nächste „Lass es leuchten“-Kongress findet vom 27. Oktober bis zum 3. November 2022 statt. Über diesen Link ndest du alle wichtigen Infos und kannst dich direkt anmelden:
lassesleuchten.kongress.me

Der Angst ins Gesicht schauen

Sara Bohlen hat mit „Furchtlos“ ein Buch geschrieben, in dem sie sich intensiv mit einer Strategie gegen die Angst auseinandersetzt.

Bist du furchtlos?
Gute Frage. Ich glaube nicht, dass man wirklich dahin kommt, komplett ohne Angst zu sein. Ich glaube auch nicht, dass es das Ziel ist, keine Angst mehr zu haben. Angst ist eine Emotion, die Gott uns gegeben hat. Der Titel meines Buches ist von daher vielleicht ein bisschen provokant. Trotzdem glaube ich, dass ich immer mehr reflektieren kann, wo ich von Furcht geleitet bin oder war und mich bewusst entscheiden kann, mutige Entscheidungen zu treffen. Das ist das Ziel: Die Angst zu kennen und ihr ins Gesicht zu schauen und dann zu sagen: Ich möchte aber diese Richtung einschlagen und mutig meine Bestimmung leben.

Was sind denn Dinge, vor denen du Angst hast?
Ich kämpfe immer wieder mit der Frage: Was denken Leute über mich? Ich habe Angst, als Leiterin oder als Mama zu versagen. Das hat auch mit meinem eigenen Anspruch an mich selbst zu tun.

Und wie war das für dich in der Corona-Zeit?
Corona war schrecklich und hat sehr viele Ängste hochgeholt, die mir gar nicht so bewusst waren. Wir leiten eine junge Kirche, und bis zu Corona hatten wir eine wahnsinnige Dynamik. Es kamen viele Leute, und wir waren eher ein bisschen überfordert mit dem Wachstum. In der Corona-Zeit war es total schwierig zu merken: Man spürt die Leute nicht. Und die Leute sind vielleicht nicht so verbunden mit der Gemeinde, wie wir uns das gewünscht hätten. Auf einmal kommen Frust und komische Gespräche und Kritik. Ich hatte nicht viel Angst vor dem Virus selbst, sondern Angst, nicht allem gerecht zu werden, Angst, zu versagen, Angst, Leute zu verlieren, Angst vor Kritik und davor, dass ich mich nicht mehr erfolgreich fühle. Da hat Gott mich entlarvt und ich habe gemerkt: Ich möchte nicht, dass ich davon motiviert bin.

Was hat dir geholfen?
Mir hat tatsächlich die Auseinandersetzung mit dem Thema für das Buch geholfen. Ich habe das Gefühl, dass es ein Trick war von Gott, dass ich mich damit auseinandersetzen musste, weil ich mich vorher nicht unbedingt als furchtsamen oder ängstlichen Menschen bezeichnet hätte. Aber die Auseinandersetzung mit dem Thema hat mir gezeigt, dass Angst oft anders aussieht, als man denkt. Nicht nur die haben mit Angst zu kämpfen, die sich die Decke über den Kopf ziehen und sich einigeln, wenn Corona kommt. Angst kann ganz unterschiedlich aussehen. Die Auseinandersetzung mit diesen inneren Glaubenssätzen, mit den Ursachen und den Schutzfunktionen, die man ergreift, wenn man ängstlich ist, hat mir total geholfen. Und das Gebet, Gott zu suchen, um Hilfe zu rufen.

Hast du eine Strategie, wenn du merkst: Jetzt kommt Angst in mir hoch?
Wir haben in dem Kurs, der meinem Buch zugrunde liegt, eine Formel entwickelt: See, Reflect, Choose, Act. Das sind vier Schritte, vier Fragen, die man sich stellen kann. Und das mache ich tatsächlich immer mal wieder. „See“ bedeutet: Was fühle ich gerade? Und auch: Wie reagiert mein Körper? Warum bin ich grad so negativ? „Reflect“ heißt: Wo kommt das her? Wann hat das angefangen? Und „Choose“ bedeutet: Was möchte ich denken? Mein Inneres ist in irgendeine Richtung abgebogen, aber es gibt auch einen anderen Weg, für den ich mich entscheiden kann. Und „Act“ ist dann, diesen Weg zu gehen und entsprechend zu handeln. Diese Formel, diese vier Fragen gehe ich immer mal wieder durch.

Jesus sagt ja häufig: „Fürchtet euch nicht.“ Aber wie passt das zusammen mit seiner Aussage: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“?
Ich glaube, dass Angst etwas Normales ist und dass wir keine Angst vor der Angst zu haben brauchen. Wenn Jesus sagt: „In der Welt habt ihr Angst“, bedeutet das: Angst gehört zu uns, zu unserer Menschlichkeit und auch zu dem Umfeld, in dem wir leben, dazu. Das ist nun mal nicht sicher, es ist bedrohlich für uns und auch gefährlich. Jesus sagt: „Ihr habt Angst, das ist normal, das gehört dazu.“ Und diese Aussage „Fürchtet euch nicht“ in der Bibel ist eigentlich immer verknüpft mit „… denn ich bin bei dir“. Das finde ich so stark, dass es nicht heißt „Fürchte dich nicht!“ im Sinne von „Du sollst das nicht fühlen!“. Sondern: „Hey, du brauchst dich nicht zu fürchten, denn ich bin bei dir. Es gibt eine größere Realität in dieser Situation jetzt gerade. Gott hat Macht über unser Weltgeschehen.“ Oder: „Gottes Sicht von mir ist wichtiger als die Sicht von Menschen.“ Wir gucken dann nicht mehr auf das, was uns beängstigt, sondern eben zu Jesus und zu seinen Alternativen.

Du hast einen Bibelvers aus dem 2. Timotheus-Brief als Motto über dein Buch gestellt: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ Was fasziniert dich an diesem Vers?
Je mehr ich mich damit auseinandersetze, desto mehr sehe ich, dass Kraft, Liebe und Besonnenheit nicht nur theologisch, sondern auch psychologisch richtige Pfunde gegen die Angst sind. Wenn ich weiß, ich habe die nötige Kraft, ich habe das nötige Beziehungsfundament, ich habe die nötige Unterstützung und ich habe Besonnenheit – was bedeutet, ich reagiere nicht impulsiv, sondern mit Weisheit, mit einer bewussten Entscheidung –, sind das auch psychologisch Schlüssel gegen die Angst. Aber da steht eben auch: Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen Geist der Kraft, Liebe und Besonnenheit. Dass der Heilige Geist das mitbringt in unser Leben und diese Sachen in unserem Leben etablieren möchte, finde ich toll. Dass wir nicht nur angewiesen sind auf Psychologie, sondern dass wir eine Kraft an unserer Seite haben. Ich finde es unglaublich schön, dass wir nicht allein sind, sondern Gott an unsere Seite kommt, um uns in die Freiheit zu führen.

Interview: Bettina Wendland

Sara Bohlen leitet zusammen mit ihrem Mann Renke die „Kirche im Pott“ mit Standorten in Bochum, Dortmund und Münster. Für ihre Gemeinde hat sie zusammen mit einer Psychologin den Kurs „Fearless“ entwickelt, auf dessen Grundlage ihr Buch „Furchtlos“ (SCM R.Brockhaus) entstanden ist. Sara lebt mit Renke und ihren drei Töchtern Amie, Mila und Ella in Bochum.

Immer mehr Pickel

„Mein Sohn (13) bekommt immer unreinere Haut. Ich habe das Gefühl, dass er sich nicht richtig darum kümmert und befürchte, dass er gehänselt wird, wenn es so weitergeht. Wie kann ich ihm helfen und was kann man bei unreiner Teenager-Haut unternehmen?“

„Mein Sohn (13) bekommt immer unreinere Haut. Ich habe das Gefühl, dass er sich nicht richtig darum kümmert und befürchte, dass er gehänselt wird, wenn es so weitergeht. Wie kann ich ihm helfen und was kann man bei unreiner Teenager-Haut unternehmen?“

Bei Ihrem Sohn liegt wahrscheinlich eine pubertätsbedingte Akne vor. Die Akne ist eine der häufigsten Hauterkrankungen weltweit und tritt meistens ab dem Zeitpunkt der Pubertät auf. Zunächst einmal sollten Sie sich keine allzu großen Sorgen machen. Ihr Sohn ist mit diesem Problem nicht allein, denn fast 80 Prozent aller Teenager neigen zu unreiner Haut.

Das ist vor allem auf die hormonelle Veränderung während der Pubertät zurückzuführen. Im Teenageralter entwickeln die Sexualorgane vermehrt verschiedene Hormone, unter anderem auch Androgene. Ein Beispiel ist das männliche Sexualhormon Testosteron, welches unter anderem für das Wachstum der Körperbehaarung verantwortlich ist oder bei Jungen den Stimmbruch auslöst.

Aknenarben durch Pickel vermeiden

Die Androgene regen die Talgproduktion der Haut an, wodurch es bei Teenagern während der Pubertät häufig zu Unreinheiten und Pickeln im Gesicht und/oder auf der Rückenpartie kommt. Mit der richtigen Pflege und medizinischen Behandlung kann das Ausmaß der Akne glücklicherweise enorm gemildert werden. Das ist vor allem wichtig, um sogenannte „Aknenarben“ zu vermeiden, die häufig dann entstehen, wenn es zu Entzündungen kommt und diese nicht richtig behandelt werden.

Es ist wichtig, dass Sie hier, am besten gemeinsam mit Ihrem Kind, eine geeignete Pflegeroutine entwickeln und im besten Fall auch ein Auge darauf behalten, dass diese entsprechend durchgeführt wird. Um langfristige Erfolge zu erzielen, ist es essenziell, diese Routine konsequent durchzuführen und nicht abzubrechen, auch wenn Besserungen zu erkennen sind, sonst kann es zu einem Rückfall und einem erneuten Ausbruch der Akne kommen.

Worauf Sie bei Pflegeprodukten achten sollten

Es gibt unzählige Produkte zur Behandlung von Aknehaut. Bei der Auswahl sollten Sie einige Dinge beachten. Aknehaut neigt dazu, eher fettig zu sein, weswegen eher „leichte“ statt fettende Produkte verwendet werden sollten, die die Haut nicht noch zusätzlich verschließen. Auf diese drei Stichworte sollten Sie beim Kauf der Produkte Acht geben: Sie sollten „nicht komedogen“ bzw. „komedolytisch“ oder „keratolytisch“ sein. Pflegeprodukte, die diese drei Kriterien erfüllen, eignen sich gut zur Behandlung der Akne. Sie machen die Poren frei, helfen Pickel und Mitesser aufzulösen und lösen abgestorbene Hautzellen. Bei der Reinigung sollten milde, am besten pH-neutrale Produkte verwendet werden, um die Haut nicht weiter zu reizen. Meistens reicht jedoch bei einer Akne keine lokale Hautpflege aus, sondern rezeptpflichtige Wirkstoffe werden benötigt.

Ist die Akne stark ausgeprägt, kann in Absprache mit dem behandelnden Dermatologen auch eine medikamentöse Therapie mit Hormonpräparaten, Antibiotika oder Vitamin A-Säure-Präparaten angeordnet werden. Diese muss aber genau auf das Hautbild abgestimmt werden. Auch chemische Peelings können helfen, die Akne zu bekämpfen. Diese sollten ausschließlich von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden.

Dr. med. Alice Martin ist Ärztin und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic.com. 

Mein Sohn hat den Coronablues

„Bei meinem Sohn (9) ist nach zweieinhalb Jahren Pandemie mit Wechselunterricht, teils täglichem Testen, mehreren Quarantänen und Masketragen ordentlich die Luft raus. Er hat schon mehrfach gesagt, dass er nach den Ferien nicht mehr in die Schule zurückkehren will. Man spürt ihm auch eine gewisse Unsicherheit und Angst ab. Es tut mir so leid, dass er bisher keine normale Schulzeit haben konnte. Wie können wir ihm die Schule trotzdem schmackhaft machen?“

„Bei meinem Sohn (9) ist nach zweieinhalb Jahren Pandemie mit Wechselunterricht, teils täglichem Testen, mehreren Quarantänen und Masketragen ordentlich die Luft raus. Er hat schon mehrfach gesagt, dass er nach den Ferien nicht mehr in die Schule zurückkehren will. Man spürt ihm auch eine gewisse Unsicherheit und Angst ab. Es tut mir so leid, dass er bisher keine normale Schulzeit haben konnte. Wie können wir ihm die Schule trotzdem schmackhaft machen?“

Masken tragen, Abstand halten, testen, auf Ausflüge und Klassenreisen verzichten müssen – das sollte eigentlich nicht den Alltag von Familien prägen. Kein Wunder, dass viele Schüler, wie auch Ihr Sohn, schulmüde und frustriert sind.

Die COPSY-Studie, eine Studie des Unikrankenhauses Hamburg-Eppendorf (UKE), in der Kinder und ihre Eltern regelmäßig zur psychischen Belastung durch Corona befragt werden, zeigt, dass Familien, die zusammenhalten und viel Zeit miteinander verbringen, besser mit den Belastungen in der Pandemie umgehen.

Gönnen Sie sich gemeinsame Aktionen!

Es ist also wichtig, in der Familie für Ausgleich zu sorgen. Das ist leichter gesagt als getan, denn Eltern sind durch die Pandemie oft mindestens genauso gestresst und angestrengt wie ihre Kinder. Umso wertvoller ist die gegenseitige Wertschätzung für gemeisterte Schul- und Arbeitstage mit dem Ausblick auf gemeinsame Aktionen am Wochenende, zum Beispiel Geocaching-Touren, Schnitzeljagden, ein feierliches Essen, Wellnesstage mit Kopf-, Rücken- oder Handmassagen. Bei Regenwetter sind ein Lesemarathon, ein Pingpong-Turnier auf dem Esszimmertisch oder ein Pfützenspringwettbewerb eine Option. Auch das ehrliche Gespräch darüber, dass die Pandemie für alle schwer ist, tut Familien gut.

Kinder merken so, dass ihre Eltern auch damit zu kämpfen haben und dass jeder in der Familie ein Mitspracherecht hat. Überlegen Sie sich im Familienrat, was Sie brauchen und was Sie als Familie aufmuntert. Für das menschliche Wohlbefinden ist außerdem Sport sehr wichtig. Er schafft körperlichen Ausgleich und Gemeinschaft. Wir Eltern sind so auf den Geschmack von langen Schnellschritt-Spaziergängen oder Joggingtouren gekommen. Unsere Kinder haben während Corona Fitnessvideos auf YouTube für sich entdeckt. Vielleicht ist das auch etwas für Ihren Sohn?

Holen Sie Ihrem Kind Hilfe!

Auch Klassenkameraden und Freunde helfen gegen Coronablues und Schulmüdigkeit. Selbst in Pandemiezeiten sollte Ihr Kind mindestens ein bis zwei Kinder regelmäßig treffen dürfen.

Wenn Ihr Kind sich trotz allen Vorschlägen gar nicht mehr für die Schule motivieren kann und nur noch deprimiert ist, möchte ich Sie ermutigen, auf den Schulpsychologen oder den Schulsozialarbeiter zuzugehen. Gönnen Sie Ihrem Kind die psychologische Unterstützung, die wesentlich mehr Kinder im Moment brauchen. Ihr Kind ist da nicht allein und es hilft ihm, seinen Weg fröhlicher zu gehen.

Stefanie Böhmann ist Pädagogin und individual-psychologische Beraterin. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Streit im Kindergarten

„Meine Tochter (4) streitet sich ständig mit einem Mädchen in ihrem Kindergarten. Laut der Erzieherin handelt es sich dabei um Lappalien, etwa, dass beide zur gleichen Zeit dasselbe Spielzeug haben oder in dieselbe Rolle schlüpfen wollen. Nun setzt es ihr so zu, dass sie manchmal gar nicht in den Kindergarten gehen will. Wie kann ich ihr helfen?“

Zunächst finde ich es wichtig, dass die Gefühle Ihrer Tochter ernst genommen werden. Es mag sein, dass ein Streit um dasselbe Spielzeug oder die Frage danach, wer welche Rolle im gemeinsamen Spiel haben darf, für Erwachsene nach einer Lappalie klingt. Für Kinder in diesem Alter sind solche Fragen aber sehr wichtig. Miteinander spielen und interagieren ist ja die Hauptaufgabe unserer Kinder im Kindergarten. Außerdem verbringen sie dort einen großen Teil ihres Tages. Wenn es immer wieder zu Konflikten mit demselben Kind kommt, dann ist es normal, dass ihre Tochter wenig Lust hat, sich dieser Situation auszusetzen.

UNTERLEGEN ODER STÄRKER?

Sie können noch einmal das Gespräch mit den Erzieherinnen suchen und etwas mehr über die Streitereien zwischen den Mädchen in Erfahrung bringen: Interessant wäre zu wissen, wie diese ablaufen. Finden die beiden gemeinsam Kompromisse oder gibt es ein Ungleichgewicht bei der Frage, wer zurückstecken muss? Welche Rolle nehmen die Erzieherinnen in diesen Konflikten ein? Wie wird zwischen den beiden Mädchen vermittelt? Welche anderen Spieloptionen hat Ihre Tochter im Kindergarten, wenn das Zusammensein mit diesem Mädchen so schwierig für sie ist? Es kann zum Beispiel sein, dass es Ihrer Tochter schwerer fällt, ihren Standpunkt zu vertreten, weil das andere Mädchen besser in der Lage ist, zu argumentieren. Die Spanne der sprachlichen Fähigkeiten geht in diesem Alter weit auseinander. Gerade deshalb werden Konflikte oft auch noch körperlich ausgetragen, was entweder dazu führt, dass Ihre Tochter sich häufig unterlegen fühlt oder aber, dass sie die Stärkere ist und deswegen mit ihr häufiger geschimpft oder sie bestraft wird. In diesem Fall wäre gar nicht der Streit mit dem anderen Mädchen das eigentliche Problem, sondern die Reaktionen der Erwachsenen.

ZU HAUSE ÜBEN

Daneben können Sie Ihre Tochter aber auch zu Hause im Alltag unterstützen: Bei Konflikten zwischen Kindern in diesem Alter geht es ja immer auch um das Erlernen von Verhandeln und von Kompromissbereitschaft. Beides können Sie gut mit Ihrer Tochter üben. Wenn Sie beide unterschiedlicher Meinung über Dinge im Familienalltag sind, ermutigen Sie Ihre Tochter ruhig einmal, ihren Standpunkt auszudrücken und schenken Sie ihr Gehör. Gerade bei Dingen, die Ihnen nicht ganz so wichtig sind, lassen Sie sie auch einmal die Erfahrung machen, dass ihre Worte etwas bewirken können.

Ebenso können Sie Situationen, die im Kindergarten mit dem anderen Mädchen auftreten, zu Hause nachbesprechen. Und Sie können mit Ihrer Tochter zusammen überlegen, welche Kompromisse Ihnen zu den jeweiligen Themen einfallen. So bekommt sie Lösungsideen, auf die sie im Kindergarten zurückgreifen kann.

Daniela Albert ist Erziehungswissenschaftlerin und Eltern– und Familienberaterin (familienberatung-albert.de). Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Kaufungen. Illustration: Sabrina Müller, sabrinamueller.com

Wie stille ich richtig ab?

„Meine Tochter (10 Monate) ist mein drittes und wahrscheinlich letztes Kind. Ich überlege, sie bald abzustillen. Aber es fällt mir schwer, weil es dann ein endgültiger Abschied vom Stillen sein wird. Wie finde ich für mich und mein Kind den richtigen Zeitpunkt?“

Ich verstehe die Frage gut, denn mir ging es ganz ähnlich: Ich habe beim Stillen immer wieder diesen exklusiven Moment und die körperliche Verbindung mit dem Kind zelebriert! Diese Momente erinnern uns an die Symbiose, die wir mit unserem Kind hatten, als es noch in unserem Bauch war. Mir hat es geholfen, mir bewusst zu machen: Diese besondere Verbindung zu unserem Kind ist immer da. Auch wenn sie nach dem Abstillen nicht mehr unmittelbar sichtbar ist.

INNERE KLARHEIT

Die aus meiner Sicht wichtigste Grundvoraussetzung für das Abstillen ist die innere Klarheit, dass Sie wirklich abstillen wollen – egal, wie alt Ihr Kind ist und was Ihr Umfeld darüber denkt. Deshalb ist es sinnvoll, sich zunächst bewusst zu machen, warum man abstillen möchte. Vielleicht haben Sie eigentlich noch Lust und Ihre Tochter auch, nur mehren sich langsam die Anfragen von außen, wie lange Sie sie denn noch stillen wollen. Das führt in Ihnen möglicherweise zu einer inneren Ambivalenz und könnte das Abstillen erschweren. In diesem Fall würde ich Ihnen empfehlen, sich mit anderen Müttern zu vernetzen, denen es ähnlich geht.

Vielleicht wollen Sie mehr Freiraum für sich haben und erlauben sich diesen Gedanken noch nicht so richtig. Vielleicht haben Sie zu Beginn der Stillzeit gedacht, dass Sie in Einvernehmen mit Ihrem Kind abstillen werden, und nun dauert es Ihnen doch zu lange. Ich möchte Sie ermutigen, dieses Gefühl anzunehmen und als natürlichen Teil des Abstillprozesses zu verstehen. Diese Unlust kann ein Zeichen sein, dass für Sie tatsächlich der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um abzustillen.

Was auch Ihre Gründe sein mögen: Erlauben Sie sich, diesen Prozess in Ihrem Tempo zu durchlaufen, und nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, um sich darüber klar zu werden.

DER RICHTIGE ZEITPUNKT

Das natürliche Abstillalter für Kinder liegt zwischen zwei und sieben Jahren. Natürlich gibt es auch Kinder, die sich zu einem früheren Zeitpunkt selbst abstillen. Fakt ist: Falls Sie wirklich nicht mehr wollen, müssen Sie die Entscheidung für sich treffen. Wie Ihr Kind mit dem Abstillen klarkommt, hängt von Ihrer Klarheit und Begleitung ab.

Wenn für Sie klar ist, dass Sie abstillen wollen, habe ich noch einige Ideen, wie Sie den Abstillprozess begleiten können:

• Erzählen Sie Ihrem Kind von Ihrer Entscheidung und auch von Ihren Gefühlen. Lassen Sie beim Stillen die Tränen laufen, wenn sie kommen. Schreiben Sie einen Abschiedsbrief an das Stillen. Bitten Sie Ihren Mann, Sie ein letztes Mal beim Stillen zu fotografieren.

• Bieten Sie Ihrem Kind andere Beruhigungsalternativen an, wie Kuscheln oder einen Beruhigungssauger.

• Zelebrieren Sie die letzten Male, die Sie stillen. Sagen Sie Ihrem Kind, dass nun der Zeitpunkt des letzten Stillens gekommen ist, und stillen Sie dann bewusst ein letztes Mal.

Isabelle Bartels ist Pädagogin und familylab-Familienberaterin, lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Ostwestfalen und bloggt unter www.isabellebartels.com. Illustration: Sabrina Müller, sabrinamueller.com

Ein Paar, zwei Perspektiven: Politik

Große Politik am Küchentisch

Katharina Hullen findet den in Lockdownzeiten eingeführten Familienrat großartig.

Katharina: Politik ist, wenn sich Menschen streiten. Insofern gibt es in unserer Familie jede Menge Anlässe für Politik. Die spannende Frage ist: Auf welche Weise wird gestritten? Und: Sind Kinder überhaupt ernst zu nehmende Verhandlungspartner bei der Suche nach tragfähigen Lösungen? Da haben uns die Lockdownzeiten mindestens eine gute Sache gebracht: den Familienrat. Ehrlich, liebe Leserin, lieber Leser, ihr würdet staunen, wie viel Struktur und neue Kompetenzen so ein Rat in das Familienleben bringen kann. Nach zwei Jahren verstehe ich zuweilen Herbert Grönemeyers Forderung nach „Kinder an die Macht!“. Kinder finden erstaunlich schnell Kompromisse und Auswege aus Konflikten. Wir führten den Rat ein, um uns allen eine Struktur – eine Art Stundenplan – zu geben, nach der wir uns richten konnten. Wir wollten nicht gänzlich im Schlafanzug, vereinzelt oder im Streit miteinander vor irgendwelchen Endgeräten verlottern. Am Ende ist dieser Rat nun viel mehr als das geworden. Hier werden nicht mehr nur Wochenpläne geschrieben, sondern eigene Meinungen, Wünsche und Pläne vorgebracht, debattiert und ausprobiert. Auch Konflikte oder Dinge, die nicht so toll laufen, können hier angesprochen und gemeinsam angegangen werden. Wir alle haben gelernt, die berechtigten Interessen der anderen wahrzunehmen und uns bemüht, ein Familienleben zu gestalten, in dem diese Interessen möglichst ernst genommen werden. In einem Sieben-Personen-Haushalt wird es immer eine schwierige Herausforderung bleiben, Freiräume für die Einzelnen herauszuholen. Allein das Bewusstsein für die Wünsche der anderen, weil man schon mal zugehört hat, hat unser Miteinander verändert. Gehört zu haben, was die Eltern besonders belastet, führte zu zusätzlichen freiwilligen Tischdienstzeiten unserer großen Mädels, zu unaufgeforderten Spielzeiten mit den kleinen Brüdern oder dazu, dass Kleidung nicht so schnell in der Wäsche landet. Auch die Verteilung der sonstigen Aufgaben wird immer mal wieder neu verhandelt und organisiert – so lernen wir alle direkt zwei Dinge: vernünftige Absprachen funktionieren und das Leben ist kein Ponyhof. Und natürlich hatten die Mädels auch schnell raus: Je kooperativer das Familienleben, umso offener sind wir für Ideen, wie ihr Engagement belohnt werden könnte. Auch bei großen Entscheidungen wird gemeinsam diskutiert. Geht es im Sommer ans Meer oder in die Berge, in ein Ferienhaus oder eine Jugendherberge? Prompt werden Listen mit den Vor- und Nachteilen erstellt und kunstvoll ausgeschmückt, die Auswahl immer weiter eingegrenzt und schließlich entschieden. Unser Familienleben ist keinesfalls konfliktfrei, aber wir haben uns und unseren Kindern ein politisches Forum geschaffen. Es ist beeindruckend: Bei wichtigen Themen schaffen es auch ganz kleine Kinder, wie große Politikerinnen und Politiker zu agieren.

Katharina Hullen (Jahrgang 1977) ist Bankkauffrau und Dolmetscherin für Gebärdensprache in Elternzeit. Sie und Ehemann Hauke haben fünf quirlige Kinder und leben in Duisburg. Gemeinsam bilden die beiden das Kirchenkabarett „Budenzauber“.

 

Haarspaltereien im grossen Krieg

Hauke Hullen sieht kindische Muster in der Weltpolitik.

Hauke: Debatten am Küchentisch im Vergleich zur Weltpolitik? Nach ein paar Jahren Beobachtung komme
ich zu dem Schluss: Alles der gleiche Kindergarten! Die politischen Kompetenzen gleichen sich hier wie dort. Dass Kinder nur beschränkt Einsicht in übergeordnete Zusammenhänge haben, ist nachvollziehbar. An ihrem „Ich! Will! Aber!“ zerstäubt jedes Argument. Doch als Eltern hoffen wir, dass durch gute Erziehung das Menschlein heranreift und irgendwann vernünftigere Entscheidungen treffen kann. Vor allem, wenn solche Individuen an der Spitze von Staaten stehen. Dort sollten doch Profis arbeiten, deren rationales Handeln am Allgemeinwohl ausgerichtet ist. Der Ukraine-Krieg zeigt, dass es nicht so ist. Absonderliche Ausreden werden konstruiert, um die Einnahme des Bruderstaates zu rechtfertigen, letztlich ein einziges wütendes „Ich! Will! Aber!“. Ja, mag sein, dass die Bauklötze einst Kind A gehört haben. Doch im Laufe der Zeit änderten sich die Eigentumsverhältnisse – mit dem Einverständnis von eben diesem Kind. Darum darf man nun auch nicht einfach zurückfordern, was man einst besessen oder verschenkt hat. Wie heißt es? „Geschenkt ist geschenkt, und wieder holen ist gestohlen!“ Auch einige Ausreden scheinen jeder Erziehung zu trotzen, zum Beispiel: „Das war ich nicht!“ Süßigkeiten leer? Das war ich nicht! Zimmer unordentlich? Das war ich nicht! Krim erobert? Das war ich nicht! Hatte Putin 2014 doch tatsächlich seine Soldaten ohne Hoheitszeichen auf die Halbinsel geschickt und verneint, dass die Truppen aus Russland stammten. So wie ein Kind sich die Augen zuhält und hofft, nicht mehr gesehen zu werden. Der kleine Bruder vom „Das war ich nicht!“ ist „Das war der andere!“, mit dem die Verantwortung gerne in einer Täter-Opfer-Umkehr verschoben wird. Im familiären Kontext gipfelt das im leicht durchschaubaren „Der hat zuerst zurückgehauen!“ – und so werde ich auch misstrauisch, wenn russische Seiten behaupten, dass all die Krankenhäuser, Wohnblocks und Schulen von den Ukrainern selbst zerbombt worden seien. Was für ein skurriler Krieg, wo der Angegriffene das Werk der Selbstvernichtung selber übernimmt! Apropos „Krieg“ oder „militärische Spezialoperation“: Auch das ist Eltern von Streithammeln wohlvertraut, dieses haarspalterische Abstreiten von Sachverhalten, weil die Titulierung vielleicht nicht exakt passt. Erst wird abgestritten, dem anderen vors Schienbein getreten zu haben – um hinterher einzuräumen, man habe das Knie getroffen. Kinder, ehrlich: Tritt ist Tritt, Bein ist Bein, Krieg ist Krieg! Und schließlich: Sobald Kind A etwas vorschlägt, ist Kind B dagegen, einfach weil der Vorschlag von Kind A stammt. Ich finde es durchaus berechtigt, auch diskutable Vorschläge abzulehnen, wenn diese von verabscheuungswürdigen Organisationen geäußert werden, denen der Vorschlag nur als Tarnung dient, um in der Gesellschaft salonfähig zu werden. Mit Rechtsextremen demonstriert man nicht, auch wenn diese nur die Abschaffung der Maskenpflicht fordern! Nun ist aber Kind A nicht per se verabscheuungswürdig, und auch die Mächte im UN-Sicherheitsrat sollten es eigentlich schaffen, sachorientiert miteinander zu arbeiten. Eigentlich. Es ist frustrierend: Bei wichtigen Themen schaffen es auch ganz große Politiker, wie kleine Kinder zu agieren.

Hauke Hullen (Jahrgang 1974) ist Lehrer für Deutsch und Sozialwissenschaften. Er und Ehefrau Katharina haben fünf quirlige Kinder und leben in Duisburg. Gemeinsam bilden die beiden das Kirchenkabarett „Budenzauber“.

Zwischen Geborgenheit und Abenteuer

Was ist überhaupt aufregender Sex? Christa und Dr. med. Wilf Gasser machen Paaren Mut, diese Frage für sich zu klären. Denn nur wenn beide wissen, was sie suchen, haben sie auch die Chance, fündig zu werden.

Sex mag uns als eine körperliche Angelegenheit erscheinen, aber entscheidend ist das, was sich im Kopf abspielt. Erfahrungsgemäß reden Paare zu wenig darüber, was hier abgeht – obwohl schon das offene Gespräch über Sex in der Paarbeziehung erotische Spannung aufbauen könnte. Doch was wünsche ich mir eigentlich? Mancher Austausch scheitert schon daran, dass die Ehepartner das selbst nicht so genau wissen. Vielleicht wussten sie es einmal, aber die Beziehung hat sich verändert und das Leben findet unter anderen Bedingungen statt. Deshalb hier ein paar gedankliche Leitplanken, die helfen, den eigenen Wünschen und Sehnsüchten auf die Spur zu kommen.

DAS SEXUELLE VERLANGEN ZWISCHEN „HOME“ UND „ABENTEUER“

Das sexuelle Verlangen umfasst zwei fast widersprüchliche Pole. Auf der einen Seite suchen wir Vertrautheit, Verlässlichkeit, Sicherheit, Annahme und Bindung. Auf der anderen Seite wollen wir Aufregung, Kick, Gewagtes und Neues. Bei vielen Menschen liegt das sexuelle Verlangen eher auf der einen oder anderen Seite, oder es kippt im Verlauf der Zeit auf eine der beiden Seiten. Und sicher spielt in dieser Frage auch unser Geschlecht eine Rolle sowie Veränderungen, die sich mit zunehmendem Alter ergeben.

Wir Männer haben vielleicht testosteron-bedingt eher den Wunsch nach einem intensiven, raschen Erregungsaufbau und einem ausgeprägten Kick. Der Abenteuer-Pol liegt uns naturgemäß recht nahe. In unseren Träumen spielen oft auch sexuelle Spielarten wie Oralsex und diverse Stellungen eine Rolle, und bereits die Gedanken daran können Erregungsgefühle auslösen. Unser Verlangen ist stark auf den Orgasmus ausgerichtet. Eine sexuelle Begegnung ohne Höhepunkt ist für die meisten Männer undenkbar. Was aber keinesfalls heißt, dass der „Home“-Aspekt für uns nicht auch für eine langfristig erfüllende sexuelle Beziehung wichtig wäre.

Wir Frauen verbinden Sex gerne mit „Home“ – einem Ort, an dem wir uns wohl und sicher fühlen. Wir können es genießen, wenn die sexuelle Begegnung zu einer Wellness-Erfahrung wird. Vertrautheit, Zuwendung und Liebe öffnen uns für die Möglichkeit einer sexuellen Begegnung. Vielleicht sogar für die Möglichkeit von Abenteuer. Aber nicht selten sind unsere Männer irritiert, weil wir Frauen nicht mit gleicher Begeisterung Abenteuer-Ideen einbringen oder weil es für uns nicht immer so einfach ist, uns auf ihre Wünsche einzulassen.

SEX MAL ANDERS ODER GANZ VERTRAUT

In den Träumen von Abenteuern hat alles Platz, was auf dem Boden einer vertrauensvollen Beziehung entsteht, und unter Wahrung von Würde und Achtung des Gegenübers ausgelebt oder humorvoll auch als untaugliche Idee verworfen werden kann. Ein erotisches Gespräch zum Beispiel oder das gemeinsame spielerische Entdecken von Dingen, die bisher nicht zum Repertoire gehörten. Statt Sex immer zum Abschluss des Tages kurz vor Mitternacht, warum nicht mal zu ganz anderen Zeiten? Oder mal ein Ortswechsel vom Bett auf das Sofa oder auf den Küchentisch? Oder mal ein Schäferstündchen in der Natur?

„Home“ heißt dagegen: Wir pflegen Vertrautes, wir schaffen eine Atmosphäre, in der sich beide wohl und sicher fühlen. Wir geben dem Raum, was uns guttut und uns zueinander bringt.

Erotische Spannung braucht langfristig unbedingt beide Pole: Home und Abenteuer. Es muss nicht immer ein Gleichgewicht herrschen, aber wenn wir auf der einen oder anderen Seite ein andauerndes Übergewicht haben und das Thema immer auch mit realen oder vielleicht nur vermeintlichen Vorwürfen verbunden ist, führt dies meist bald zum Verlust des Interesses an sexuellen Begegnungen. Zumindest bei demjenigen Partner, dessen Bedürfnisse zu wenig Beachtung finden …

Deshalb unser Tipp: Sprecht als Paar über die Illustration unten. Zuerst über den großen Bogen, in welchen langfristig gelingende Sexualität eingebettet ist. Hier sind die Stichworte dazu:

Verbindlichkeit: Maximale Intimität braucht maximale Verbindlichkeit
Exklusivität/Treue: Was sind eure Vorstellungen und Maßstäbe?
Balance von Geben und Nehmen, Schenken und Empfangen
Wie geht es unserem „Wir-Gefühl“? Wie erlebe ich Verbundenheit in der Sexualität?
Lasst euch dann auf das Spannungsfeld von Home und Abenteuer ein. Dabei ist es hilfreich, wenn beide zunächst mal für sich überlegen: Welche Punkte in der Illustration sind mir besonders wichtig? Man kann die Stichwörter auch auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten.

Dass diese Auseinandersetzung mit euren Erwartungen und Enttäuschungen euch möglicherweise auch sehr persönlich in Frage stellt, ist völlig normal! Sie ist aber die Voraussetzung für eine wachsende Intimität.

DAS PROBLEM MIT DEM TRÄUMEN

Es ist toll, wenn ihr über eure Wünsche und Träume ins Gespräch kommt. Gleichzeitig möchten wir euch davor warnen, sie zum Nonplusultra zu machen. Träume sind schön und sehr oft die Triebfeder für menschliches Handeln und für großartige Leistungen. Der Mensch ist ein mit Vorstellungskraft und Fantasie begabtes Wesen, und dies kommt nirgends so zum Tragen wie in der Sexualität. Schwierig wird es allerdings, wenn eure Träume und Vorstellungen gewissermaßen zum einzigen Maßstab werden. Was ihr in der Realität erlebt, ist dann nie wirklich gut genug. Wenn ihr zum Beispiel den gemeinsamen Orgasmus als das ultimative Beispiel von gutem Sex betrachtet, seid ihr jedes Mal enttäuscht, wenn ihr es wieder nicht schafft, obwohl ihr eigentlich für so vieles dankbar sein könntet.

Beim Thema Sex träumen manche lieber von der unerreichbaren sprichwörtlichen Taube auf dem Dach, statt die weniger spektakuläre Realität zu genießen. Die Enttäuschung ist damit vorprogrammiert. Und daraus entsteht dann leicht eine Schuldzuweisung an den Partner oder die Partnerin. Man klagt an oder fühlt sich angeklagt. Beides ist ein Lustkiller!

GOTT ALS COACH?

Versucht euer Gespräch über Home und Abenteuer damit abzuschließen, dass ihr je einen Punkt für mögliches Wachstum definiert. Und falls ihr mit Jesus bekannt seid und das gemeinsame Gebet möglich ist, dann empfehlen wir euch analog zum christlichen Tischgebet ein regelmäßiges „Bett-Gebet“. In unseren schwierigen Lern-Jahren (wohl nicht ganz zufällig auch die Kleinkind-Jahre …) haben wir recht treu vor intimen Begegnungen gebetet und Gott als Coach in unser Schlafzimmer eingeladen. Zugegeben, es war gewöhnungsbedürftig, ihn zum Thema „aufregender Sex“ so persönlich ins Spiel zu bringen!

Ich (Wilf) erlebte es als befreiend, im Gebet um eine leidenschaftliche und eine die Herzen verbindende sexuelle Begegnung zu bitten. Ich empfand als Mann auch eine gewisse Furcht vor der egoistischen und gierigen Seite der Sexualität. Unser „Bett-Gebet“ hat mir geholfen, mich mit meiner männlichen Triebkraft und hormonbedingten Leidenschaft zu versöhnen.

WOHER DIE „AUFREGUNG“?

Wenn ihr nachhaltig aufregenden Sex sucht, spielt es eine Rolle, aus welcher Quelle sich eure Träume nähren. Generell können wir Menschen uns darauf konditionieren, Erregung durch Reize wie zum Beispiel pornografische Bilder, Fetische oder bestimmte Handlungen zu suchen. Diese Reize sind zwar wirksam und führen zumindest einseitig zu einer gewissen Erregung. Aber sie sind ohne jeglichen Bezug zu einer realen Person, beziehungsweise die andere Person ist austauschbar.

Die gute Nachricht ist, dass wir lernen können, unseren Träumen eine Ausrichtung auf einen anderen liebevollen Menschen zu geben. Wir können uns angewöhnen und können es einüben, unsere „sexuelle Aufregung“ aus einer realen Beziehung heraus zu suchen. Wir können lernen, uns ohne Lust und ohne jegliche Erregung auf eine sexuelle Begegnung einzulassen. Und müssen dann aber wissen – beziehungsweise müssen es vielleicht auch erst lernen –, wie wir erotische Brücken bauen und so Erregung aufbauen können. Eine kleine Übung kann dabei helfen (siehe Tipp).

Wir laden euch ein, miteinander im Gespräch zu bleiben und euch einander unvoreingenommen zu begegnen. Selbst wenn das manchmal nicht ganz einfach ist – langfristig könnt ihr nur gewinnen!

 

TIPP: NACKTHEITS-ÜBUNG

Eine kleine und beliebig wiederholbare Übung kann euch helfen, euch auf eine partnerschaftliche Sexualität auszurichten. Sie kann aber auch eine Einstiegshilfe sein, wenn ihr euch für eine sexuelle Begegnung entschieden habt, aber noch keine Spur von erotischen Gefühlen vorhanden ist. Diese unscheinbare und auf den ersten Blick wenig aufregende Übung kann sich wie ein kleiner Spatz in der Hand zur Taube wandeln. Probiert die Übung doch mal aus und sprecht darüber, wie es euch dabei ergeht. Und sollte euch die Übung fast zu einfach scheinen, probiert es trotzdem! Ihr könnt nur gewinnen.

1. Schritt: Nackt nebeneinander liegen: Was macht das mit mir?
Beide Partner ziehen sich im warmen Zimmer nackt aus und machen es sich nebeneinander bequem, ohne sich zu berühren. Nun schließt eure Augen und entspannt euch. Nehmt euch für diesen ersten Schritt mindestens 10 Minuten Zeit. Beide horchen in sich hinein. Was macht das mit mir? Wie fühle ich mich? Wie fühlt sich die eigene Nacktheit an? Fühle ich mich wohl in meiner Haut? Wie fühlt sich die Nacktheit des Partners, der Partnerin an? Welche Gefühle löst dies bei mir aus?

2. Schritt: Einander berühren
Legt Arme und/oder Beine über- oder ineinander, aber ohne, dass ihr euch aktiv streichelt oder stimuliert. Nehmt euch dafür wieder 5-10 Minuten Zeit. Was macht dies mit mir? Wie fühlt es sich an? Fühle ich mich wohl dabei?
Austausch: Was habe ich am meisten genossen? Was war schwierig?

 

Christa und Dr. med. Wilf Gasser sind seit 1983 verheiratet. Sie haben drei erwachsene Kinder und acht Enkel und wohnen in einer kleinen Gemeinschaft in der Nähe Berns. Sie arbeiten als Sexualtherapeuten und bieten Seminare für Paare an: www.wachsende-intimität.ch. Der Artikel basiert auf einem Kapitel aus ihrem Buch „Der Traum vom guten Sex – Druck und Freiheit in der sexuellen Begegnung“.

Die Sonntagsfrage

Endlich wieder Sonntag oder schon wieder Sonntag? Melanie Schmitt hat sich den Wochentag näher angesehen, auf dem vermutlich die höchsten familiären Erwartungen lasten.

Sonntagmorgen in Hessen. Karl hat die süßesten, kugeligsten Augen, die man sich vorstellen kann. Wenn man ihn anschaut, bekommt man meistens ein strahlendes, herzerwärmendes Lächeln geschenkt. Gerade ist Karl von Spielschachteln, Spielkarten, Spielfiguren und anderen Brettspielelementen umgeben, die er großflächig um sich verteilt hat. Es sieht nicht so aus, als würde Karl demnächst dazu in der Lage sein, dieses Chaos planvoll wieder rückgängig zu machen. Da müssen wohl die Eltern ran. Vielleicht denken sie bei der Sortierarbeit manchmal an das Märchen vom Aschenputtel – nur dass keine Tauben angeflogen kommen, um zu helfen.

„Happy Sunday“ steht auf der Postkarte, schwarze Buchstaben vor zart sprießenden Blüten: „Mach das Beste aus diesem Tag: Lebe, lache, liebe, lese, lerne, spiele, träume! Sei einfach in jedem Moment glücklich!“ Oha – das wird ja ein herausfordernder Sonntag. Das mit dem Leben, das kriege ich hin: einatmen, ausatmen, läuft. Aber der Rest? Welche Blüten treibt der Sonntag in gewöhnlichen Familien?

Nachdem das Orkantief Karl durchs Wohnzimmer gewirbelt ist, beginnt das Katastrophenschutzteam Mama und Papa mit den Aufräumarbeiten. Auch für Karls Eltern ist Sonntag, so wie für den Rest des Landes. Sie haben unter der Woche einiges um die Ohren gehabt, sind dementsprechend erholungsbedürftig. Niemand hat Lust, die Spiele zu sortieren, aber es muss ja irgendwie sein. Außerdem wartet Karls Schwester Mathilda darauf, endlich auf den Spielplatz zu gehen. Sie hat sich schon das geliebte Sommerkleid angezogen, das sie von ihrer Cousine geerbt hat. Der Kalender zeigt Februar. Ganz normaler Wahnsinn also. Und der Kalender signalisiert eben nicht nur Februar, sondern auch Sonntag: Ruhetag, Erholungstag, Familientag.

Die zentralen Fragen

Ich sehe in der Sonntagsgestaltung drei besonders neuralgische Punkte:

1) Ruhe oder Unternehmung?

Sofa oder Spielplatz? So ruhig oder so erlebnisreich wie möglich? Wonach steht wem gerade der Sinn? Wie so oft ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse bewusst wahrzunehmen und sie zu äußern, statt zu erwarten, dass der Partner sie erfühlen müsste. Genauso wichtig ist es, nach den Bedürfnissen des anderen zu fragen. Auf dieser gemeinsamen Grundlage wird es leichter, eine Tagesplanung zu überlegen, in der verschiedene tagesaktuelle Bedürfnisse Platz finden. Am nächsten Sonntag kann das schon ganz anders aussehen.

2) Gemeinsam oder getrennt?

Eine immer wiederkehrende Sonntagsfrage ist auch, wie viel individuelle Zeit Eltern und Kinder sich nehmen können und wollen – und sich gegenseitig ermöglichen. Besteht die Erwartung, dass alle zusammen sind? Können wir uns als Elternpaar gegenseitig Freiräume schaffen? Diskutieren beide Elternteile die Kleidchenfrage mit Mathilda? Oder ist es okay, wenn ein Elternteil sich rauszieht, um joggen zu gehen? Wer geht zum Gottesdienst und wer bleibt mit den Kindern zu Hause oder in der Kinderbetreuung? Geht ein Elternteil mit dem Schulkind ins Museum, ohne Krabbelkind, oder kommt ein getrenntes Programm am Sonntag nicht in Frage? Was ist mit Verabredungen? Ist der Sonntag ein reiner Familientag oder offen für Freunde? Gute Absprachen, die immer wieder neu getroffen werden müssen, können Freiräume schaffen und Frustrationen vermeiden.

3) Tradition oder Innovation?

Die gesellschaftliche Ausgestaltung des Sonntags hat sich in den letzten Jahrzehnten geändert. In der Kindheit vieler heutiger Eltern war der Sonntag ein Familientag, an dem es undenkbar war, sich mit Freunden zu verabreden. Auch Kindergeburtstage wurden unter der Woche gefeiert und eher nicht an einem Sonntag. Das ist anders geworden. Die Traditionen und Rituale aus der eigenen Kindheit, sprich: aus den Herkunftsfamilien der Eltern, spielen eine große Rolle darin, wie wir uns die Sonntagsgestaltung vorstellen – oder eben gerade nicht wünschen.

Gottesdienst, Kaffeetrinken, Oma besuchen, spazieren gehen: Viele Erwartungen, die wir mit dem Sonntag verknüpfen, sind Muster, die wir übernommen haben. Auch hier lohnt es sich, genau hinzusehen und sich auszutauschen: Wie war es früher? Wie ging es uns damit? Was wünschen wir uns für unsere Familie? Was bedeutet das für die Freundschaften unserer Kinder? Wer sich von den Kindheitssonntagen erzählt und seine Ideale hinterfragt, kann Erwartungen besser greifen und realistischer mit dem Partner abstecken.

Unser Sonntagsmix

Ausflug oder Ausruhen? Verwandte besuchen oder Freunde einladen? Zeit für sich allein oder gemeinsam mit der Familie? Gottesdienst oder Gammeln auf dem Sofa? Die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die Familienmitglieder. Die Bedürfnisse sind so unterschiedlich wie das Alter und wie die Anspannung der vergangenen Woche.

Wie an allen anderen Tagen in der Woche ist es auch in Sachen Sonntag hilfreich und heilsam, einmal genau hinzuschauen, welche Bedürfnisse hinter den Vorstellungen stecken, die wir uns von unserem Familienleben machen. Und diese Bedürfnisse möglichst klar und vollständig zu äußern. Was sind unsere Sonntagsideale? Wie kann der Sonntag ein Tag bleiben oder werden, auf den sich alle freuen? Wenn wir unsere Bedürfnisse nun besser kennen, wie wäre es dann, wenn alle Familienmitglieder, je nach Alter, reihum einen Sonntag planen dürfen? Mit einem abgesprochenen Budget und einem überschaubaren Zeitrahmen?

Oh Happy Day!

Der Sonntag ist ein Tag, der herausstechen soll aus dem Klein-Klein der anderen Tage. Viel können wir dazu selbst beitragen, indem wir überlegen, wie wir diesen Tag gestalten, aber auch, indem wir uns bewusst dafür entscheiden, vieles nicht zu tun, was wir sonst unter der Woche tun. Als Eltern gibt es auch am Sonntag eine Menge Dinge, die sich nicht aufschieben lassen. Nahrung, trockene Klamotten und frische Windeln lassen sich nicht auf den Montag verschieben.

Doch ich kann mich grundsätzlich dafür entscheiden, am Sonntag eben nicht noch schnell eine Maschine Wäsche anzuschalten, auch wenn das in wenigen Minuten erledigt wäre. Ich kann mich dafür entscheiden, nach der Rettung der Spielesammlung nicht auch noch zu saugen. Ich kann mich dafür entscheiden, nicht den ganzen Tag für andere verfügbar zu sein und das Handy am Sonntag auf Flugmodus stellen, zumindest für eine Weile. Wer dieses Vorhaben am Samstagabend in seinen Status stellt, vermeidet Irritationen bei den Mitmenschen. Ich kann mich dafür entscheiden, zu akzeptieren, dass selten alle in der Familie einen super Tag haben werden, nur weil Sonntag im Kalender steht. Ich kann mich dafür entscheiden, dass es einmal in der Woche nicht um Optimierung geht.

Ich will dem Sonntag die Chance lassen, ein Glanzlicht im Alltag zu sein. Denn ich habe längst gemerkt: Ein bewusst erlebter Sonntag, der anders schimmert als die restlichen Wochentage, ein Sonntag, der einen gewollten Akzent setzt im Alltagstrott, gibt dem Leben Halt und Rhythmus. Damit der Sonntag glänzen kann, gebe ich mir Mühe, mir manches zu verkneifen, was noch zu erledigen wäre, und gelassen das hinzunehmen, was trotz Sonntagsheiligkeit in einer Familie dennoch zu erledigen ist. Ich versuche, genau hinzuschauen und weder mich noch meine Familie damit zu überfordern, dass ich den Sonntag überfrachte mit überzogenen Erwartungen. Ich streiche alles durch auf der Sonntagspostkarte, bis da steht: „Happy Sunday! Sei einfach.“

Ein Hoch auf alle Eltern

Karl und Mathilda sind mein Neffe und meine Nichte. Sie erinnern mich regelmäßig daran, wie ich noch vor Kurzem selbst an einem Sonntag keinen Moment die Augen schließen konnte, ohne fürchten zu müssen, dass ein Kleinkind das Bad flutet. Ein Hoch auf alle Eltern, die auch am Sonntag von morgens bis abends und nachts verfügbar sind, damit ein kleiner Mitmensch Versorgung, Geborgenheit und Zuwendung erfährt! Ein Hoch auf alle Eltern von Schulkindern, die auch sonntags vergessene Referate unterstützen und Rücken kraulen!

Möget ihr an jedem Sonntag ein paar Minuten finden, in denen ihr wenigstens ein Auge mal ein bisschen schließen könnt. Seid gewiss: Je älter die Kinder werden, desto eher wird es möglich, Zeit für sich zu haben, desto schwieriger wird es aber auch, die vielfältigen Bedürfnisse aller zu vereinen. Die Sonntagsfrage stellt sich also immer wieder aufs Neue und beweist, was wir schon lange ahnen: Das Beständigste an Familie ist ihre stete Veränderung.

Melanie Schmitt lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern im waldreichen Taunus und gönnt sich nun manchmal nachträglich sonntags die Pausen, die sie vor ein paar Jahren dringend gebraucht hätte.

Warum sagt einem das vorher keiner?

In der Family 5/21 schrieb Simone Oswald darüber, wie viel Realität Schwangere ertragen können und wie ehrlich Mütter ihnen gegenüber sein sollten. Darauf haben uns zwei Rückmeldung erreicht.

OHNE ANGSTMACHEN, OHNE SCHÖNREDEN

Carina Nill hat gute Erfahrungen mit einer mutigen Ehrlichkeit gemacht.

Meine Schwägerin erwartet ihr zweites Kind. Als ich bei der Verkündigung freudig frage, wie es war, es zu erfahren, ob der Schwangerschaftstest aufregend war und die Warterei bis dahin auszuhalten, antwortet mein Schwager irritiert und kühl: „Hä, ne – es war ja geplant!“ Mein Herz zieht sich leicht zusammen – wie schön wäre es, wenn es immer so einfach wäre.

Ich habe es so erlebt: Elternsein im Kopf und im Herzen beginnt schon, bevor man das eigene Baby im Bauch oder auf dem Arm trägt. Elternsein beginnt oft schon mit dem Kinderwunsch. Spätestens jetzt wachsen Vorstellungen, Vorhaben und Vorurteile … Und ja, es stimmt: Es verlangt viel Weisheit, mit diesen eigenen Ideen und denen im Familien- und Freundeskreis umzugehen – egal, ob in der Kinderwunschzeit, der Schwangerschaft, der Kleinkindoder der Kindergartenkindphase.

TROST SUCHEN UND SPENDEN

Aber die Zeit unseres Wunsches, Eltern zu werden, ist zu lange her, um bei meinem Schwager präsent zu sein. Und meine Schwägerin kam erst danach in unsere Familie. Sie erkennt mein Schlucken und zaghaftes Lächeln und fragt nach. Und ich erzähle – obwohl sie frisch schwanger ist. Ich erzähle, weil ich es immer schon erzählt habe. Ich erzähle, obwohl es mich manchmal alles kostet: Mut, Kraft, Ehrlichkeit. Aber ich erzähle auch, weil ich an diesem Mut anderer Frauen gewachsen bin und getröstet wurde.

Bevor wir unseren ersten Sohn bekamen, haben wir eine kleine Bandbreite der Möglichkeiten erlebt, die es auf diesen Wegen zu erleben gibt: Fehlgeburt, Eileiterschwangerschaft, Windei, Blutungen und Sorgen in der Schwangerschaft bis hin zum Notkaiserschnitt. Hoffnung und Enttäuschung, Schmerz und Wut, Fragen und Zweifel und neues Vertrauen.

Und ich habe es immer erzählt. Unter Tränen, hoffnungslos und hoffnungsvoll, Trost suchend oder Trost spendend. Es war mir immer eine Hilfe und ein Anliegen, dass unsere Freunde und Familie darüber Bescheid wussten. Viele waren zeitgleich schwanger. Manche erlebten schließlich ähnliches, und so war unsere Ehrlichkeit ein großer Gewinn. Und es war ein Segen, uns gegenseitig zu haben, voneinander zu wissen, miteinander zu fragen und zu verarbeiten. Ich finde, dieser Mut, von unseren Erfahrungen zu erzählen, hat sich ausgezahlt. Ich war dankbar, vor meinen eigenen Verlusten von Frauen zu wissen, die ähnliches erlebt hatten, und mich bei ihnen verstanden zu fühlen. Hätten andere Frauen diese Realität, so schwer und herausfordernd sie ist, nicht mit mir geteilt, hätte ich mich oft einsamer und hilfloser gefühlt.

ERFOLGE FEIERN, ERSCHÖPFUNG ZUGEBEN

Auch später, beim schmerzhaften Stillen, habe ich mich dankbar an eine Kollegin erinnert, die sich vor Jahren beim Stillen ihres Babys die Tränen wegwischte und gestand: „Das tut so weh!“ Und als mir der Große das erste Mal „Du dumme Mama“ vor die Füße knallte, war ich erleichtert, dass eine Mama aus dem Hauskreis schon vor Monaten das Gleiche (mit dem gleichen Entsetzen) zu berichten hatte.

Diese Erfahrung nehme ich durch die Jahre bis heute mit. Ich möchte all das Gute und Schöne, die vielen kleinen Freuden, die großen Entwicklungsschritte, Erziehungserfolge und Glücksmomente des Elternseins teilen: aufrichtig und unübertrieben. Aber ich wünsche mir auch, dass es erlaubt ist, in meinem Hier und Jetzt erschöpft zuzugeben, dass Junior immer noch nicht durchschläft, dass Zähneputzen zu einer choreografischen Meisterleistung werden muss oder dass ich ratlos Rat suche, weil die Streitereien zwischen den Brüdern einfach nicht aufhören.

Inzwischen gehen beide Jungs in den Kindergarten. Beim Abgeben am Tor frage ich mich gelegentlich, ob eigentlich andere Mütter auch schon 17 Nervenzusammenbrüche erleiden, bis sie hier ankommen. Natürlich teilt man seine Geschichten und seinen Alltag nicht mit allen, dennoch nicken wir Mütter uns scheinbar wohlwissend zu.

SICH VERLETZBAR MACHEN

Auch unter Freunden kostet es mich oft alles, mir und anderen gegenüber einzugestehen, dass ich in vielem gern geduldiger, belastbarer und humorvoller wäre. Auch hier nehme ich oft unter Tränen meinen Mut zusammen und vertraue Freundinnen oder Familie – mit Kindern in unterschiedlichem Alter – meine Gegenwart an: Sorgen, Versagen, Unzulänglichkeiten und mein „Das wollte ich eigentlich anders machen“. Manchmal verändert es Freundschaften, wenn man erkennt, dass man unterschiedliche Erziehungsstile oder Ansichten hat – dann schmerzt diese Ehrlichkeit, zu der man sich durchgerungen hat. Manchmal fühle ich mich nach so einer Offenbarung auch beobachtet oder bewertet. Aber manchmal ernte ich nach den ersten unverständlichen Blicken jüngerer Mütter ein paar Monate später ein seufzendes: „Jetzt weiß ich, was du meintest! Das war gut zu hören.“ Und dann bin ich froh, dass ich darüber gesprochen habe und nicht hinterher um Mitgefühl oder gute Ratschläge ringen muss.

Also doch: Obwohl es mich immer wieder so viel kostet, mich mit dem Teilen meiner Gegenwart verletzbar zu machen, ist es vielleicht das Kostbarste, was wir miteinander teilen können: aufrichtige Ehrlichkeit – ohne Angstmachen, aber auch ohne Schönreden. Ich jedenfalls bin dankbar für alle, die ihr „So ist es gerade“ miteinander teilen – egal, wer von uns gerade die (un-)realistischeren Vorstellungen hegt.

In diesem Sinne: Seid mutig, seid ehrlich und „helft euch gegenseitig bei euren Schwierigkeiten und Problemen, so erfüllt ihr das Gesetz, das wir von Christus haben“. (Galater 6,2)

Carina J. Nill arbeitet als Kunst- und Lerntherapeutin und „künstlert“ Bilder und Bücher, z. B. „Count your Blessings: Mein kreatives Segen-Sammelbuch“. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei wunderbaren wilden Söhnen in Deizisau bei Esslingen.

 

AUFKLÄREN UND AUF DAS GUTE HOFFEN

Dorothee Spengler möchte ihren Freundinnen ihre Erfahrungen nicht vorenthalten.

Der Artikel von Simone Oswald hat mich auch Wochen später immer wieder gedanklich beschäftigt. Ich kenne diese Situation, da ich vor sechs Jahren zu den Ersten im Familien- und Freundeskreis gehört habe, die schwanger waren und dementsprechend „Erfahrungsvorsprung“ hatten, als später Freundinnen schwanger wurden.

Ein wichtiger Aspekt, der im Artikel auch erwähnt wird, ist, dass ich mein eigenes Erleben ehrlich teile, mit Höhen und Tiefen, Herausforderungen und Erfolgen. Und wenn ich das „tagesaktuell“ mache, ist das schon eine ganze Menge „Präventionsarbeit“ gegen allzu unrealistische Erwartungen, noch ehe die Freundinnen selbst schwanger sind. Eine meiner besten Freundinnen sagt, dass sie von dieser Art „Mit-Erleben“ noch heute in ihrem Mama-Alltag zehrt. Und ich bin mir sicher, dass meine Schwägerin, die in den letzten Jahren regelmäßig unseren Familienalltag erlebt hat, mit weniger realitätsfernen Vorstellungen in ihr erstes Babyjahr starten wird, wenn es so weit ist.

STRESS VERMEIDEN

Dieses „Basiswissen“, das vor einigen Jahrzehnten aufgrund größerer Familien noch deutlich präsenter war, sollte aus meiner Sicht unbedingt im Freundeskreis weitergegeben werden. Insofern kann ich mich in dem Absatz „Nicken und lächeln“ in Simone Oswalds Artikel nicht so ganz wiederfinden. Natürlich ist jedes Kind und jede Mutter individuell. Und ich stimme zu, dass ich anderen nicht meine ganz persönlichen Probleme prophezeien muss. Aber wenn es um Entwicklungserwartungen (z. B. Beikostreife mit fünf Monaten) geht, die wissenschaftlich und allen Erfahrungswerten nach eher die Ausnahme als die Regel sind, würde ich gute Freundinnen unbedingt darauf hinweisen.

Gerade wenn konkrete Planungen, wie zum Beispiel die Jobrückkehr der Mutter, darauf fußen, dass ein Kind zum Zeitpunkt X nicht mehr gestillt wird, lässt sich dadurch sehr viel Stress vermeiden. Bei anderen Themen, wie dem Supermarkt-Szenario, würde ich bei passender Gelegenheit (die sich vielleicht auch erst beim Eintritt des Kindes in die Autonomiephase bietet) auch etwas sagen und auf gute Podcasts oder Literatur zu dem Thema verweisen. Schließlich gehört die Autonomiephase zur gesunden Entwicklung eines jeden Kindes – auch wenn nicht jedes Kind schreiend auf dem Supermarktboden liegt. Ein gutes Verständnis der Hintergründe kann den Eltern und Kindern jede Menge unnötigen Stress ersparen. Diese Art von „Aufklärung“ steht für mich nicht im Widerspruch dazu, „auf das Gute zu hoffen“, wie es im letzten Absatz beschrieben ist.

TROTZDEM TRÄUMERISCH

Selbstverständlich male auch ich mir lieber harmonische Familienurlaube aus als pubertären Zickenalarm oder Teenager-Eskapaden, aber ich weiß, dass letztere nicht gänzlich ausbleiben werden. Bei den anderen Beispielen (Geldprobleme oder Unzufriedenheit im Alter) würde ich es übrigens anders sehen: Hier gehört es nicht zur üblichen Entwicklung, dass sie auftreten, und entsprechend „träumerisch“ gehe ich da für das Leben meiner Kinder heran – und wenn die Probleme kommen, können wir sie ja immer noch meistern.

Dorothee Spengler ist aktuell in Elternzeit. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern zwischen 0 und 6 Jahren in Albstadt.

Den Artikel von Simone Oswald aus Family 5/21 könnt ihr hier nachlesen: www.family.de/warum-sagt-einem-dasvorher-keiner/