Mobbing-Täter
„Mit Erschrecken habe ich erfahren, dass mein Sohn (13) einen Mitschüler mobbt. Was kann ich tun?“
Hochbegabt?
„Die Lehrerin unseres Sohnes (7) meint, er sei hochbegabt. Sollen wir seinen IQ testen lassen?“
Früher Start ins Leben
In der Schwangerschaft hat Lena Bischoff mit vielen Ängsten zu kämpfen. Nur ein gedanke kommt ihr nicht: dass ihr Kind zu früh zur Welt kommen könnte. Von Lena Bischoff
MAMA HAT URLAUB
Ein freies Wochenende ganz allein, ohne Ansprüche und Aufgaben. Von Kathrin D. Weber
Klettern, laufen, rutschten
„Mein Sohn (1 1/2) liebt es, sich auszupowern. Ich bin immer auf der Suche nach Anregungen, wie ich ihn draußen so richtig in Bewegung bringen kann.“
Ich bin kein Jogger
Warum Stefan Gerber zum 40. keinen Marathon läuft.
Ich bin nicht so der Jogger. Natürlich habe ich es auch versucht. Schließlich sind einige meiner großen Vorbilder, wie der Willow-Creek-Pastor Bill Hybels, bekennende Läufer. Also habe ich die eine oder andere Runde in der wunderschönen Gegend gedreht, die direkt vor meiner Haustür beginnt. Trotz starken Willens scheiterte ich kläglich! Mehr als dreimal in Folge schaffte ich es nie.
Ich bin einfach kein Jogger. Das musste ich mir mit der Zeit eingestehen. Und so hab ich auch der Versuchung widerstehen können, mich zu meinem vierzigsten Geburtstag in diesem Jahr mit einer Marathonteilnahme zu beglückwünschen. Ist ja toll für alle Männer, die das auf die Reihe kriegen. Aber ich will mich doch nicht noch zu meinem Geburtstag mit so etwas abplagen!
Ich bin aber auch nicht ganz unsportlich. Viel Freude erlebe ich beim Strampeln auf dem Fahrrad. Erst an der Aare entlang, danach schwitzend den Berg hinauf in den Wald und zum Schluss in rasantem Tempo herunter, der Dusche entgegen. Ich gebe zu, dass selbst diese einstündigen Biketouren etwas Überwindung kosten. Doch wenn ich mich überwinden konnte, ist es jedes Mal eine wohltuende Tankstelle für Körper und Geist.
Ich bin ein Siegertyp. Nicht, dass ich immer gewinne. Aber ich gewinne gerne. Darum liegt mir wohl das Joggen so überhaupt nicht: Wenn ich mich da alleine abmühe, gibt es einfach wenig zu gewinnen. Schon früher als Kind fand ich zu den Teamsportarten einen besseren Zugang. Nachmittage lang machte ich mit meinen Kollegen den Schulhausplatz unsicher, wo wir leidenschaftlich Rollhokkey spielten.
Ich bin dankbar dafür, dass vor einigen Jahren in unserem Dorf eine Unihockey-Hobbymannschaft gegründet wurde. Ein verbindliches Mittun in einem ambitionierten Sportverein war für mich, neben all meinen Tätigkeiten und den unregelmäßigen Arbeitszeiten, nicht drin. Und genau da trifft diese Plauschmannschaft den Nerv unserer Zeit: Wenig Verbindlichkeit, viel Fun. Wer mittwochs um 18 Uhr zum gemeinsamen Training kommen kann – wunderbar.Wer verhindert ist – auch okay.
Ich bin kein Theoretiker, mich interessiert die Anwendung mehr als die Technik. Das ist im Sport so, aber auch ganz generell. Und darum bin ich so froh, dass unsere „Trainings“ eigentlich keine solchen sind. Wir teilen die Anwesenden in zwei Gruppen, und dann geht’s schon los mit dem Spiel: Auf jede vergebene Chance folgt ein „dummer“ Spruch eines Mitspielers, jedes Tor wird würdig gefeiert und tut der Seele des Siegertyps in mir richtig gut. Tankstelle pur.
Ich bin in Bewegung. Inzwischen bin ich ziemlich verbindlich beim Unihockey-Team dabei. Einfach weil ich dem wöchentlichen Termin eine hohe Priorität gebe, geben will. Da ist sie, die viel besagte intrinsische Motivation (Motivation von innen heraus), die ich beim Joggen trotz bestem Willen nie aufbringen konnte (da blieb es immer Motivation von außen: „Man(n) sollte …“). Bewegung ist wichtig, Bewegung ist gesund, Bewegung muss aber unbedingt auch Spaß machen!
Geburtstagsgeschenk von Gott
Ingrid Jope lernt, im Regen zu tanzen.
ch atme auf, als ich aus dem Auto steige. Drei freie Stunden liegen vor mir. Ich will einfach mal bummeln gehen. Ganz allein. Ganz ohne Zeitdruck und Kindergequengel. Winterstiefel suche ich – und nebenbei Entspannung. Es tut mir gut, mal auf andere Gedanken zu kommen. Im ersten Geschäft finde ich überraschend ein Weihnachtsgeschenk, das garantiert die Augen des Beschenkten strahlen lässt. Prima – so habe ich lange vor Advent schon mal ein wenig Vorweihnachtsstress abgebaut. Im zweiten Schuhgeschäft hat es mir ein Paar Lederstiefel angetan. Sie passen, haben die Farbe, die ich gesucht habe, sind leider nicht ganz preisgünstig, aber gerade noch machbar. Mit einem befriedigten Gefühl trage ich meine Beute zur Kasse. Dort erfahre ich von der selbst überraschten Verkäuferin: Der Preis für die Schuhe wurde aktuell um 30 Euro gesenkt. „Yippie!“, denke ich mir und schicke still ein „Danke, Gott!“ nach oben. Zur Verkäuferin meine ich grinsend: „Das muss daran liegen, dass ich heute Geburtstag habe.“ Das ist nämlich der Grund, warum ich mitten in der Woche den Vormittag frei habe. Mein Mann meistert zu Hause das Mittagsgewühl mit den Kindern, nachmittags werden wir fröhlich zusammen Kaffee trinken und abends ein ruhiges Essen zu zweit genießen. Ich verlasse den Laden mit dem beflügelnden Gedanken: Das war gerade ein Geburtstagsgeschenk von Gott. Hach – wie gut es tut, einfach mal durch die Stadt zu schlendern und nach Schönem Ausschau zu halten, einfach mal Pause zu haben von Familie, Job und Haushalt, einfach mal dürfen und nichts müssen! Aber der Geburtstag ist noch nicht zu Ende und Gott mit seinen Geschenken an mich auch nicht. Beim weiteren Stöbern bleiben meine Augen an einer Postkarte hängen:
Life isn’t about waiting for the
STORM TO PASS
it’s about learning how to
DANCE IN THE RAIN
Das Leben besteht nicht darin, darauf zu warten,
dass der Sturm vorübergeht.
Es besteht darin, zu lernen, wie ich im Regen tanzen kann.
Volltreffer! Der Sinnspruch zaubert mir ein ertapptes Lächeln aufs Gesicht. Es ist, als wolle der Allmächtige mich in meinen freien Stunden wohlwollend begleiten und mir ins Bewusstsein rufen: Es ist gut, mal eine Oase zu haben. Aber das Leben besteht nicht in einer Aneinanderreihung von Ruhepausen. Es enthält Höhen und Tiefen, Sonnenschein, harmlose Winde und heftige Stürme. Glücklich ist, wer sein Leben nicht damit zubringt, auf das Ende der Stürme zu warten, sondern wer lernt, im Regen zu tanzen, also aus den Turbulenzen das Beste zu machen. Daran erinnert mich diese dekorative Postkarte seither in unserem Flur. Am kommenden Sonntag im Gottesdienst „bindet“ Gott dann noch eine „Schleife“ um sein Geschenk, als mich die Worte dieses Liedes tief im Herzen berühren:
„Berge mich in deinem Arm.
Schütze mich mit deiner starken Hand. Komm, ruh dich aus bei deinem Gott.
Trau auf ihn und seine große Kraft.
Wenn die Meere toben, Stürme weh‘n, werd‘ ich mit dir
übers Wasser gehen. Du bist König über Wind und Flut, mein Herz wird still,
denn du bist gut.“
(Feiert Jesus 4, Nr. 140, SCM Hänssler )
Na dann – auf ins neue Lebensjahr mit dem, der solche Geschenke macht!