Beiträge

Mit 87 Kindern unter einem Dach

Tagsüber herrscht großes Getöse, aber nachts ist alles still…

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Gelassen trotz Notendruck

„Unser Sohn ist in der dritten Klasse. Anfangs hat ihm die Schule Spaß gemacht, aber inzwischen hat er wenig Lust zu lernen und die Noten sind auch nicht gut. Wie kann ich ihn motivieren?“

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Mehr als eine Sprache lernen

„Unsere Tochter erhält seit dem neuen Schuljahr Englischunterricht in ihrer Grundschule. Was können wir als Eltern von diesem Unterricht erwarten?“

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Soll ich ihn wecken?

„Mein Sohn (17) kommt morgens nur schwer aus dem Bett. Ich bin unsicher, ob ich mich dafür verantwortlich fühlen soll, dass er pünktlich in der Schule ist oder ob ich das ihm überlassen soll.“

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„Traumschloss Abi“ eingestürzt

„Unser Sohn (17) will ein Jahr vor dem Abi die Schule abbrechen. Er war nie ein guter Schüler, aber jetzt hat er sich schon so weit durchgekämpft. Wie sollen wir uns verhalten?“

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Handys in der Schule

Mehr als 50 Prozent der Kinder zwischen 4 und 13 Jahren besitzen ein Handy. In der Altersgruppe der 12- bis 13-Jährigen gehören die Smartphones mit einer Verbreitung von 85 Prozent bereits zur Standardausstattung. Auch Schulen stehen deshalb vor der Frage, wie sie damit umgehen. Ob Handys in Schulen generell verboten sind, mit welchen Konsequenzen Schüler rechnen müssen und wieso sie besonders bei Prüfungen lieber auf ihr Mobiltelefon verzichten sollten, beantwortet Michaela Zientek, Juristin der D.A.S. Rechtsschutz Leistungs-GmbH (D.A.S. Leistungsservice).

Die meisten Schüler besitzen ein Mobiltelefon und nehmen es fast überall hin mit. Dürfen sie es auch in der Schule dabei haben?

Ob Handys auf dem Schulhof oder im Unterricht erlaubt sind, müssen die Schulen entscheiden. Meist regeln ihre individuellen Schulordnungen, wie und wann Schüler ihr Handy in der Schule nutzen dürfen. Da Schulrecht Sache der Länder ist, können in unterschiedlichen Bundesländern auch verschiedene Regeln gelten. So ist beispielsweise Bayern besonders streng: Dort ist sogar im Schulgesetz festgelegt, dass Handys auf dem gesamten Schulgelände ausgeschaltet bleiben müssen. Allerdings ist ein generelles Handy-Verbot in Schulen nicht möglich. Die Schulleitung kann und darf Schülern nicht untersagen, vor oder nach dem Schulbesuch beispielweise mit Freunden oder Eltern zu telefonieren oder zu chatten. Während des Unterrichts sind Mobiltelefone nach den Schulordnungen oder Landesschulgesetzen jedoch in der Regel verboten und müssen ausgeschaltet sein. Übrigens: Die Regelungen zu Handys gelten meist auch für Tablet-PCs, Gameboys oder MP3-Player.

Wenn die Handynutzung in der Schule oder im Unterricht nicht erlaubt ist, dürfen die Lehrer es dem Schüler dann wegnehmen?

Halten sich die Schüler nicht an die Vorschriften, darf die Schule, also der Lehrer, zu erzieherischen Maßnahmen greifen. Denn die Mitglieder des Lehrerkollegiums sind für die Durchsetzung der Schulordnung zuständig. Klingelt das Handy zum Beispiel in der Französischstunde oder postet der Schüler während der Physikstunde eine Nachricht in sozialen Netzwerken, stört das den Unterricht. Dann darf der Lehrer dem Schüler das Mobiltelefon wegnehmen. Wichtig: Der Lehrer darf das Gerät nur in Gewahrsam nehmen. Das Handy durchsuchen, um beispielsweise zu überprüfen, ob der Schüler SMS verschickt hat, ist ihm untersagt. Sonst verletzt er den Schutz des Post- und Fernmeldegeheimnisses und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung des Schülers. Ist der Unterricht oder der Schultag beendet, kann der Schüler sein Telefon wieder abholen. Entweder beim Lehrer oder im Sekretariat. Behält die Schule das Mobiltelefon länger als für die Dauer des Schultages, würde das einen unverhältnismäßigen Eingriff in das Eigentumsrecht des Schülers darstellen.

Welche Regelungen gelten bei schulischen Prüfungen?

Handys, insbesondere Smartphones mit ihren zahlreichen Apps, könnten als elektronische Spickzettel benutzt werden. Wird ein Schüler mit seinem Mobiltelefon während einer Klassenarbeit erwischt, kann die Schule das als Täuschungsmanöver ansehen. Wurde der Schüler vorher ausreichend deutlich auf ein solches Verbot hingewiesen, muss er bei entsprechender Regelung in der Schul- oder Prüfungsordnung sogar mit der Note “ungenügend” rechnen, so ein Urteil des Verwaltungsgerichts Karlsruhe (Az. 7 K 3433/10). Deshalb ist es besser, entweder das Handy zu Hause zu lassen oder es noch vor Prüfungsbeginn beim Lehrer abzugeben.

Mal wieder diese schlimmen Eltern!

Passend zu den Halbjahreszeugnissen hat die Bertelsmann Stiftung Studienergebnisse zum Thema Nachhilfe veröffentlicht: Demnach bekommen rund 14 Prozent der deutschen Schüler zwischen 6 und 14 Jahren Nachhilfe. Das Erstaunliche: ein Drittel der Schüler nutzt die zusätzliche Förderung, obwohl die Noten zwischen sehr gut und befriedigend liegen.

Erstaunlicher finde ich allerdings, dass viele Medien daraus eine Riesengeschichte machen, die sich so liest, als ob das ein Megatrend sei und nun alle Eltern ihre Kinder zum Einser-Abi drängen. „Immer mehr gute Schüler nehmen Nachhilfe“, heißt es. Oder dass es in vielen (!) Familien Alltag sei, dass ein Kind trotz einer 2 Nachhilfe bekomme.

Vielleicht hätten die zuständigen Journalistenkollegen in Mathe besser aufpassen oder selbst Nachhilfe nehmen sollen. Denn: 14 Prozent aller Schüler bekommen Nachhilfe, ein Drittel davon haben gute Noten, sprich: Auf weniger als 5 Prozent der Schüler trifft es zu, dass sie trotz guter Noten Nachhilfe nehmen. Ist das etwa viel? Gut, es mag grundsätzlich absurd sein, bei solchen Noten an Nachhilfe zu denken. Aber ich finde es angesichts ebenso absurder Numerus-clausus-Erfordernisse – beispielsweise ein Einser-Schnitt für Soziale Arbeit – durchaus verständlich, dass der eine oder andere sich ein bisschen Unterstützung holt, damit der gewünschte Studiengang in erreichbare Nähe rückt. Oder die Qualifikation für die Oberstufe.

Und übrigens: Im internationalen Vergleich liegen wir im unteren Mittelfeld, was die Nutzung von Nachhilfe angeht. Ist also alles gar nicht so schlimm!

Aber es macht sich immer gut, auf diese „schlimmen Eltern“ zu schimpfen. Mal sind sie überbehütende Helikopter-Eltern, mal streberhafte Schulstressmacher, mal überehrgeizige bis prügelnde Fußballeltern. Natürlich gibt es die. Leider. Aber es wird schnell der Eindruck erweckt, dass es die Mehrheit der Eltern sei und nicht bloß eine Minderheit. Sicherlich gibt es den Trend, dass immer mehr Eltern ihr Kind um jeden Preis aufs Gymnasium schicken wollen. Aber die große Mehrheit der Eltern geht sehr verantwortungsvoll mit den Anforderungen um, die sie und die Gesellschaft an ihr Kind stellen. Viele Eltern machen sich lange Gedanken darüber, welche Schule die beste ist für ihr Kind. Und den meisten geht es dabei um das Wohl ihres Kindes.

Aber es ist ja so einfach, sich über die Eltern zu beschweren. Ich muss zugeben, dass ich auch gern in dieses Muster verfalle und Pauschalurteile fälle. Diese Nachhilfe-Studie hat mir mal wieder gezeigt, dass es wichtig ist und sich lohnt, genau hinzugucken. Und seine Wortwahl zu bedenken. Fünf Prozent sind nicht „viel“. Und die meisten Eltern machen ihren Job richtig gut!

Bettina Wendland

Family-Redakteurin

Ganztags in die Schule?

„An der Schule meines Kindes wird ab dem kommenden Schuljahr eine offene Ganztagsbetreuung angeboten. Wir sind unsicher, ob wir unser Kind dazu anmelden sollen. Was sind die Vor- und Nachteile?“

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Wie Schüler mit Druck umgehen können

Die Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Welche Entwicklungen treffen dabei aufeinander? Diese Frage beantwortet die Diplom-Psychologin Prof. Dr. Heidrun Bründel, Autorin des Buches „Schülersein heute“.

 

Wenn man sich den Alltag von Schülerinnen und Schülern anschaut, dann stellt man häufig fest, dass er so eng getaktet ist wie der Arbeitstag eines Erwachsenen. War das früher auch so?

Nein, nicht in dieser Ausprägung. Es gab natürlich schon immer Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihrer Interessen nach der Schule einen engen Terminkalender hatten, doch das hatte individuelle Gründe, keine strukturellen. Familien insgesamt leiden heute im Vergleich zu früheren Generationen verstärkt unter Zeitknappheit. Das Thema Zeit beherrscht das Familienleben sehr stark und wirkt sich auch auf den Kinderwunsch aus.

Inwiefern?

Der Aspekt Zeit spielt eine große Rolle bei der Entscheidung für oder gegen Kinder. Männer und Frauen haben allerdings sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber, welche Zeit sie gewillt wären, zu reduzieren, wenn Kinder da sind: ihre Freizeit oder ihre Arbeitszeit. Männer befürchten, ihre Freizeit reduzieren zu müssen. Frauen dagegen denken an eine Reduzierung ihrer Arbeitszeit. Gleichzeitig erschrecken die hohen Erwartungen und Anforderungen, die heute an Eltern gestellt werden. Eltern sollen ja alles richtig machen.

Das hört sich – überspitzt – an, als würden Kinder heute in Beziehungen hineingeboren, die von Befürchtungen geprägt sind.

Überspitzt, ja. Aber es ist richtig, dass Kinder in Beziehungen hineingeboren werden, in denen ein großer Druck herrscht, alles richtig machen zu müssen. Eltern sollen liebevoll und fürsorglich sein; sie sollen ihre Kinder fördern und bei der Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben unterstützen, sie gut durch die Schule bringen, mit dafür sorgen, dass sie gute Schulabschlüsse erreichen und sich natürlich für die Belange der Kinder engagieren, sich in Kita und Schule einbringen usw.

Geben Eltern den Druck, den sie spüren, an ihre Kinder weiter?

Häufig ist es so. Da viele Eltern hohe Erwartungen an ihre Kinder haben, heißt Schülersein heute vor allem, von Anfang an mit Druck umgehen zu können.

Diesen Druck spürt auch die Schule, etwa wenn statt der Kinder die Eltern bei einer Note um jede Ziffer hinter dem Komma kämpfen. Welche Herausforderungen sehen Sie für Lehrerinnen und Lehrer?

Eltern sind anspruchsvoll geworden und erkennen die Kompetenzen der Lehrkräfte nicht mehr ganz selbstverständlich an. Das ist ungewohnt und anstrengend für beide Seiten. Die aktuell wohl größte Herausforderung liegt für Lehrkräfte jedoch darin, sich von einem Schulsystem zu trennen, dass bisher auf Segregation gesetzt hat. Alle Neuerungen sind mit Ängsten verbunden und viele Pädagogen fragen sich, ob sie die Balance zwischen Flexibilität und Stabilität halten können. Eine weitere Herausforderung stellt die Debatte um die Abschaffung der Schulnoten, des Sitzenbleibens und der Hausaufgaben dar. Auch dies verunsichert.

Schülersein heute heißt demnach, Schulen zu besuchen, wo Lehrkräfte möglicherweise um Souveränität ringen, und in Familien zu leben, wo sich Eltern im besten Fall um Druckausgleich bemühen und wo Zeitmanagement eine wichtige Kompetenz ist. Kann in dieser Gemengelage die Ganztagsschule entlasten?

Die Ganztagsschule ist ein weiterer entscheidender Unterschied des Schülerseins heute im Vergleich zur vorherigen Generation. Ob sie entlastend wirkt, hängt entscheidend von der Qualität der Schule und hier von den Beziehungen ab, sowohl der Schülerinnen und Schüler untereinander und des Miteinanders im Kollegium als auch des Verhältnisses zwischen Lehrkräften und Schülerschaft. Das gemeinsame Mittagessen und gepflegte Rituale können die Beziehungen untereinander stärken und zu einem Wohlgefühl beitragen, dass der psychischen Gesundheit dient.

Wenn man sich moderne Formen der leistungsbezogenen Feedback-Kultur wie Logbücher und Lerntagebücher anschaut, die wöchentlich von den Eltern abgezeichnet werden müssen: Stehen Schüler nicht auch mehr unter Beobachtung als früher? Da „schneite“ eher unvermittelt ein „5“ ins Haus, und von den Eltern hieß es dann „Streng dich mehr an“!

Die Jugendlichen holen sich über die neuen Medien einen Teil unbeobachtete Zeit zurück. Ich denke, dass Zusammenarbeit und Kommunikation im Verhältnis Schule-Elternhaus sehr wichtig sind. Allerdings sind Schule und Elternhaus konträr strukturierte soziale Räume, die in einem spannungsreichen Verhältnis zu einander stehen. Ein Beispiel: Der längere Aufenthalt in der Ganztagsschule entlastet zwar, wie alle Studien zeigen, das Familienleben. Gleichzeitig führt er bei Eltern zu der Befürchtung, weniger von ihren Kindern mitzubekommen.

Das klingt insgesamt nach einem Drahtseilakt …

Sagen wir es so: Eltern sowie Schülerinnen und Schüler haben heute deutlich mehr Verantwortung, weil sie zu Reflexion und Partizipation angehalten werden. Darin liegt für Kinder und Jugendliche zwar die Gefahr der Überforderung, aber ebenso eine große Chance für ein selbstbestimmtes Leben.

Dr. Heidrun Bründel ist Diplom-Psychologin, EurpPsy (BdP). Sie war langjährig in der Bildungs- und Schulberatung tätig und lehrte an der Universität Bielefeld. Bekannt geworden ist sie u. a. mit der ‚Trainingsraum-Methode’ und ihren Forschungen zu Suizid unter Schülern. Heidrun Bründel arbeitet freiberuflich in der Fort- und Weiterbildung von Psychologen, Schulleitern und Lehrkräften. Interview: Inge Michels, Klett-Themendienst

Prayday – Gebetstag für Schulen

Kaum ein anderer Ort prägt Kinder und Jugendliche so stark wie die Schule. Für die SMD, einem Netzwerk von Christen an Schulen, Hochschulen und Beruf ist das ein Grund, jedes Jahr zum Gebet für Schulen, Schüler und Lehrer aufzurufen. Am 17. November 2015, am Vortag des Buß- und Bettages, findet wieder der „PrayDay“, der Gebetstag für Schulen statt. Auch in Großbritannien, Frankreich, Österreich und der Schweiz treffen sich an diesem Tag Menschen zum Gebet.
„Schüler wie Lehrer brauchen Gebet für die täglich neuen Herausforderungen im Lebensraum Schule“, so Jürgen Schmidt, evangelischer Theologe und Leiter der Schüler-SMD, die den PrayDay initiiert. „Jeder ist eingeladen, die Schule neu in den Blick zu nehmen – ganz egal ob man Kinder im Schulalter hat, an einer Schule arbeitet oder selbst zur Schule geht“, so Schmidt weiter.
Der PrayDay lebt vom Engagement einzelner Christen oder Kirchengemeinden. Eine zentrale Veranstaltung gibt es nicht, die Gebetstreffen finden im kleineren oder größeren Rahmen in Schulen, auf Pausenhöfen oder in Gemeinden statt. An manchen Orten werden z.B. Gebetsspaziergänge von Schule zu Schule veranstaltet. Weitere Gestaltungsideen und konkrete Gebetsanliegen hält die Schüler-SMD auf der PrayDay-Webseite bereit (www.prayday.de), wo auch ein Ideenheft bestellt werden kann.