Vorlesen macht Familien stark

Vorlesen trägt zum Austausch zwischen Eltern und Kindern bei und stärkt so familiäre Bindungen. Dies zeigt die Vorlesestudie 2014 der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung DIE ZEIT und der Deutsche Bahn Stiftung. Die Vorstellung der Studie bildet den Auftakt zum elften Bundesweiten Vorlesetag, der am 21. November 2014 stattfindet.

Vor dem Hintergrund sich ändernder Familienstrukturen und immer größerem Alltagsstress hat das Vorlesen eine große Bedeutung für die familiäre Kommunikation: Zwei Drittel (67 Prozent) der befragten Eltern von Kindern zwischen zwei und acht Jahren gaben an, dass das Vorlesen weitere Gespräche anstößt. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Gespräche über alltägliche Themen, die das Kind beschäftigen (32 Prozent). Aber auch einschneidende Ereignisse werden mit Hilfe von Geschichten thematisiert, etwa Familienzuwachs, Umzug, Einschulung oder auch Trennung und Verlust. Die Studienleiterin Dr. Simone C. Ehmig erläutert: „Vorlesen bietet Raum für alle Fragen, die Kinder beschäftigen, und hilft den Eltern bei den Antworten und Erklärungen. So erleichtert das Vorlesen den Umgang mit herausfordernden Situationen und Problemen, die sonst nur schwer anzusprechen sind.“

Viele Eltern sind sich über den Mehrwert, den das Vorlesen für die familiäre Kommunikation bietet, bewusst. 41 Prozent sagen, dass sie Bücher und Geschichten gezielt einsetzen, um ihren Kindern beim Verarbeiten schwieriger Situationen zu helfen. Vom Vorlesen profitieren dabei sowohl die Eltern als auch die Kinder: Rund drei Viertel der Eltern (76 Prozent) genießen nach eigener Aussage die gemeinsame Zeit beim Vorlesen genauso wie ihre Kinder.

Dennoch ist das Vorlesen in vielen Familien noch kein fester Bestandteil des Alltags: 31 Prozent der Eltern lesen ihren Kindern selten oder gar nicht vor. „Vorlesen ist nicht nur der Zugang zu Bildung. Er macht auch Familien stark. In den Familien, in denen nicht vorgelesen wird, fehlen die stärkenden Erfahrungen der gemeinsamen Vorlesemomente.“, betont Dr. Rüdiger Grube. „Wir müssen  Eltern dazu motivieren, ihren Kindern am besten täglich vorzulesen.“

 

Den Kinderwunsch aufschieben?

Facebook und bald auch Apple finanzieren ihren Mitarbeiterinnen in den USA das so genannte Social Freezing, das Einfrieren ihrer Eizellen. So können die Mitarbeiterinnen erst mal in Ruhe Karriere machen und sich später immer noch ihren Kinderwunsch erfüllen. Ohne tickende biologische Uhr.

Diese Meldung hat für viel Kritik gesorgt. Aber so ganz abwegig finden viele – vor allem junge Männer und Frauen – die Idee gar nicht. Zwar halten es 58 Prozent der Deutschen für nicht richtig, ein solches Angebot des Arbeitgebers zu nutzen – das hat eine Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Wochenzeitung „Die Zeit“ ergeben. Aber immerhin 37 Prozent sprechen sich für diese Möglichkeit aus und fast jeder Fünfte könnte sich sogar vorstellen, sie in Anspruch zu nehmen. Und bei den 14- bis 29-Jährigen ist sogar eine Mehrheit von 53 Prozent dem Social Freezing gegenüber positiv eingestellt.

Ich finde das erschreckend. Schon jetzt spielen in unserer Gesellschaft die Ansprüche des Arbeitsmarktes oft eine größere Rolle als die Bedürfnisse des Kindes und seiner Eltern. Wer drei Jahre mit dem Kind zu Hause bleibt, wird nicht selten kritisch beäugt. Wird das in Zukunft auch so sein, wenn eine Frau mit Ende 20 schwanger wird, obwohl sie doch gerade am Beginn einer vielversprechenden Karriere ist? Sind Arbeitgeber dann noch bereit, bei der Vereinbarkeit zu helfen, Teilzeit und Home Office zu gewähren?

Und außerdem: Wann ist denn der richtige Zeitpunkt für ein Kind? Viele Paare merken doch jetzt schon, dass es diesen Zeitpunkt nicht gibt. Dass es nicht einfach „klick“ macht und plötzlich alles super passt. Wer sich für ein Kind entscheidet, entscheidet sich für Kompromisse, für Verzicht, für das Neuordnen seiner Prioritäten. Das ist nicht anders, wenn ich die Entscheidung 20 Jahre aufschiebe. Letztlich passt ein Kind nie so richtig in die berufliche Planung. Oder ich muss es so lange aufschieben, bis ich im Rentenalter angekommen bin.

Ich hoffe, dass sich das Social Freezing nicht als neuer Trend in der Familienplanung durchsetzt. Dass sich junge Männer und Frauen für ein Kind entscheiden, auch wenn es grad nicht so perfekt passt. Dass Arbeitgeber weiter daran arbeiten, dass ihre Mitarbeiter Beruf und Familie gut hinbekommen. Dafür können sie gern mehr Geld investieren!

Bettina Wendland, Family-Redakteurin

Überwiegend Ehepaare

Die meisten Familien in Deutschland bestehen aus Ehepaaren mit einem oder mehreren Kindern. Das hat der Mikrozensus ergeben, die größte jährliche Haushaltsbefragung in Deutschland und Europa. 2013 waren danach 70 Prozent der insgesamt knapp 8,1 Millionen Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind Ehepaare. 10 Prozent der Familien bestanden aus nichtehelichen oder gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften. Der Anteil der Alleinerziehenden betrug 20 Prozent. Zwar ist demnach die Lebensform Ehe dominierend, ihr Anteil sinkt allerdings. 1996 lag er noch bei 81 Prozent.

Quelle: destatis.de

Halloween

Alle Jahre wieder! Beim Discounter gibt es diese Woche alles für Halloween: Süßigkeiten, Kostüme, Deko-Artikel und sogar die passenden Mini-Spirituosen, damit die Eltern beim Süßigkeiten-Sammeln nicht so frieren …

Ehrlich gesagt: Ich mag Halloween nicht. Gar nicht so sehr, weil es möglicherweise irgendwelche obskuren Hintergründe hat, sondern vor allem, weil es so ein negatives Fest ist. Als meine Kinder klein waren, hatten sie Angst vor den Geistern und Skeletten, die bei uns klingelten. Und mittlerweile mussten wir leider immer wieder mitbekommen, dass Häuser mit Eiern oder Zahnpasta beschmiert werden, wenn es nichts Süßes gibt. Und dass dieses „Fest“ bei uns nur Fuß fassen konnte, weil der Handel ein neues Geschäftsfeld witterte, macht es mir auch nicht sympathischer.

Zum Glück wollten meine Kinder bisher gar nicht durch die Straßen ziehen. Bei fremden Leuten um Süßigkeiten zu betteln, ist ihnen eher peinlich. Da es aber auch doof ist, wenn am 31.10. alle paar Minuten irgendwelche Nachbarskinder bei uns klingeln und sie erklären müssen, warum sie nicht mitmachen, verziehen wir uns am Reformationstag möglichst in Halloween-freie Zonen. Viele Gemeinden bieten ja Veranstaltungen zum Reformationsfest an – das ist eine gute Alternative.

Wer doch lieber zu Hause bleibt und sich den Süßigkeiten sammelnden Kinder stellen möchte, kann ihnen – alternativ oder zusätzlich zu ein paar Bonbons – noch etwas Wertvolles und Inhaltsreiches mitgeben. Drei Ideen, die mir gut gefallen:

1. „Der Schlunz: Süßer Schrecken, saurer Schrecken“: In einem kurzen Hörspiel werden Reformation und Halloween kindgerecht erklärt, erhältlich im günstigen 10er-Pack (www.scm-shop.de).

2. Von den Magazinen KLÄX und teensmag gibt es toll gestaltete Kalender für 2015 mit vielen guten Impulsen für Kinder und Teens. Sie sind zu günstigen Mengenpreisen erhältlich (www.bundes-verlag.net/verteilkalender).

3. Die Halloween-Tüte von Marburger Medien, bedruckt mit Infos zu Halloween und Tipps, wie Kinder mit Angst umgehen können (Marburger Medien).

Was mich sehr interessiert: Wie gehen Sie mit Halloween um? Wie reagieren Sie, wenn Ihre Kinder auch Süßigkeiten sammeln wollen? Welche guten und schlechten Erfahrungen haben Sie gemacht?

Ich freue mich auf Ihre Kommentare.

Bettina Wendland

Family-Redakteurin

Auf Fleisch verzichten?

Heute ist Welt-Vegetariertag. Mal wieder ein Anlass, über unsern Fleischkonsum nachzudenken. Keine Angst, ich will jetzt hier nicht predigen, dass wir alle Vegetarier werden müssen. Ich bin selbst keiner. Aber ich stelle fest, dass in unserer Familie deutlich zu viel Fleisch und Wurst gegessen wird. Das ist nicht gut für die Tiere und das ist auch nicht gut für uns.

Nach einer Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung  sollten Erwachsene pro Woche nicht mehr als 300 – 600 g Fleisch und Wurst verzehren. Für Kinder empfiehlt das Forschungsinstitut für Kinderernährung folgende wöchentliche Mengen: 4-6 Jahre: 280 g; 7-9 Jahre: 350 g; 10-12 Jahre: 420 g.

Ich habe schon vor einiger Zeit beschlossen, den Fleischkonsum in unserer Familie etwas herunterzufahren. Und habe mich auf die Suche nach fleischlosen Rezepten gemacht, die auch meine Kinder mögen. Gar nicht so einfach. Da kam die Idee des SCM-Verlags, ein vegetarisches Family-Kochbuch zu machen, genau richtig.

Etwa 40 Familien haben uns ihre erprobten und für familientauglich befundenen Rezepte geschickt: Neben Suppen, Salaten und Nudelrezepten gibt es auch Leckeres aus dem Ofen, Grillideen, Bratlinge, Puffer, Pfannkuchen, süße Hauptgerichte und vieles mehr. Das Kochbuch eignet sich sowohl für Familien, die komplett vegetarisch kochen, als auch für die, die – wie wir – gern weniger Fleisch essen würden und noch die passenden Rezepte suchen.

Ich gebe zu: Nicht alle Rezepte aus dem Kochbuch schmecken meinen Kindern. Aber die gegrillten Kartoffelspieße zum Beispiel waren ein Volltreffer. Die dürfen jetzt bei keinem Grillfest fehlen. Und so arbeiten wir uns langsam vor. Als nächstes probiere ich die Kartoffel-Kürbis-Pizza aus. Und die pinke Suppe.

Bettina Wendland

Family-Redakteurin

 

Kinderbuchhelden zum Sammeln

Ab sofort gibt es im Buchhandel nicht nur Lese-, sondern auch Sammelstoff. Das Sammelalbum „Meine Kinderbuchhelden“ bietet Platz für insgesamt 162 Sticker mit Motiven von sechzehn Kinderbuchhelden. Darunter sind Pettersson und Findus, der Räuber Hotzenplotz, Michel aus Lönneberga, Rico und Oskar, die Olchis und der kleine Drache Kokosnuss. Kinder bekommen das Album „Meine Kinderbuchhelden“ kostenlos. Die Tütchen mit jeweils fünf Stickern werden für 40 Cent verkauft und können natürlich auch munter getauscht werden.

Da wir Bücher und Zeitschriften lieben, finden wir diese Aktion eine richtig gute Idee, um die Begeisterung der Kinder für Bücher zu wecken und zu steigern.

 

Jubiläum: „Feiert Jesus! 20“

Die erfolgreichste deutsche Lobpreisreihe „Feiert Jesus!“ veröffentlicht ihre 20. Ausgabe. Family gratuliert und freut sich mit.

„Gott zu loben, darf sich nie auf Gewohnheit, Tradition, Kulturpflege beschränken“, sagt Musikproduzent und Songwriter Albert Frey über die CD. Damit erklärt sich, warum in den beinahe 20 Jahren der Reihe das Konzept immer wieder überarbeitet wurde und so viele „Ableger“ entstanden sind. Auch die 20. „Feiert Jesus!“-CD entspricht nicht ganz dem üblichen Reihen-Modell. Für sie wurde auf den Chor verzichtet und stattdessen mit sechs Solisten aufgenommen: Andreas Volz, Anja S. Lehmann, Pamela Natterer, Dennis Maaßen, Veronika Lohmer und Sebastian Cuthbert.

Inhaltlich geht es in den zwölf Titeln der CD neben klassischen Lobpreisthemen und die persönliche Beziehung zu Gott auch um das Thema Leid, das nach Albert Freys Ansicht im Lobpreis zu oft ausgeklammert wird.

Die Lieder der neuen CD werden am 10. und 11. Oktober 2014 in Heilbronn und Siegen im Rahmen der „Feiert Jesus!“-Festivals live vorgestellt. Weitere Informationen unter: www.feiertjesus.de

Endlich da: Das neue Family-Kochbuch

Heute kam es aus der Druckerei: Unser neues Family-Kochbuch, diesmal mit vegetarischen Rezepten. Nicht weil wir denken, alle Familien müssten komplett auf Fleisch verzichten. Sondern weil wir immer wieder hören, dass Mütter und Väter auf der Suche nach familientauglichen Rezepten ohne Fleisch sind. Klar, Würstchen mit Pommes und Salami-Pizza essen viele Kinder gern. Aber wer nicht jeden Tag Fleisch auf den Teller bringen will, kommt bei manchen Kindern schnell an seine Grenzen.

Das vegetarische Family-Kochbuch bietet Rezepte, die von Familien erprobt und für gut befunden wurden: vom Brotauflauf über die Kartoffel-Quiche bis zur Kürbispizza und vom Ravioli-Eintopf über die Sonnenblumenspaghetti bis zum Kichererbsencurry. Darüber hinaus bietet das Kochbuch auch einige Infoseiten, zum Beispiel über Fleischersatz von Tofu bis Lopino oder über leckere Alternativen zu Reis und Nudeln.

Bestellen können Sie das Kochbuch hier: http://www.scm-shop.de/das-vegetarische-family-kochbuch.html

Über Ihre Reaktionen und Erfahrungen mit dem Kochbuch würden wir uns sehr freuen!

Die Freu-Challenge

Nachdem die Ice-Bucket-Challenge wieder etwas abgeflaut ist, lebt eine eigentlich schon ältere Challenge wieder neu auf: die Positivity-Challenge. Wer sich dieser Herausforderung stellt, postet sieben Tage lang jeden Tag drei positive Dinge, über die er sich freut.

Man mag ja von solchen Challenges halten, was man will. Ich jedenfalls habe eigentlich eine Abneigung gegen jede Art und Abwandlung von „Kettenbriefen“, die einen mehr oder weniger zwingen, irgendetwas zu tun oder zu schreiben. Aber in dieser Challenge steckt für mich eine gute Idee: aufzuschreiben, was mich an diesem Tag freut, was mich glücklich macht. Ich muss es ja nicht gleich bei Facebook oder Twitter posten. Wobei: Heute lasse ich Sie gern mal teilhaben an meinen drei Freu-Momenten von gestern:

  1. Auf dem Weg zur Straßenbahn „belausche“ ich drei Achtjährige, die über Fußball fachsimpeln. Wie drei alte Männer am Stammtisch. Einfach großartig!
  2. Mein Sohn spielt stundenlang mit seinem Freund ohne größeren Streit.
  3. Eine schwierige Situation im Fußballverein meiner Tochter hat sich geklärt.

Wollen Sie mitmachen? Überlegen Sie doch heute mal, worüber Sie sich freuen können!

Bettina Wendland
Family-Redakteurin

 

Schaukel, Rutsche, Sandkasten – ist das alles?

120.000 Spielplätze gibt es in Deutschland. „Viele sind aber nicht kindgerecht“, kritisiert der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks, Holger Hofmann.

„Es bedarf etwas mehr als Schaukel, Wippe und Sandkasten, um freies und kreatives Spielen zu ermöglichen“, sagte er dem Evangelischen Pressedienst. Kinder sollten die Möglichkeit haben, bei der Gestaltung ihrer Spielplätze mitzuwirken, unterstrich Hofmann. Dies verbessere die Qualität und die Akzeptanz durch die Kinder.

Es wäre Aufgabe der Kommunen, hier aktiv zu werden. Doch die Städte argumentieren mit „Sparzwängen“ gegen die Verbesserung der Spielplätze. Dies will Hofmann jedoch nicht gelten lassen. Ein kindgerechter Spielplatz müsse nicht mehr Geld kosten. Weil sich jedoch vielerorts nichts tut, gründen engagierte Eltern immer häufiger Initiativen, um mit Hilfe privater Sponsoren die Gestaltung und Instandhaltung selbst in die Hand zu nehmen. Das Kinderhilfswerk unterstützt solche Initiativen. „Manchmal hilft aber auch einfach der Baumarkt um die Ecke oder der handwerklich begabte Nachbar“, so Hofmann.

Zu hoffen bleibt, dass in Zukunft Kinder in Deutschland bei der Planung ihrer Spielplätze tatsächlich mehr mitentscheiden dürfen und die Gestaltung nicht allein durch Gerätenormen und Haftungsfragen bestimmt wird.

Welche Erfahrungen haben Sie mit den Spielplätzen in Ihrer Umgebung gemacht? Gibt es Dinge, die bei Ihnen dringend geändert werden sollten? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.